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Nationalwohl so verderblichen Douanenlinien in sich zer-
fallen, und daß glückliche Vereine mehrerer deutschen
frepfinnigen Regierungen zur wechselseitigen Aufhebung
der in ihren Staaten bestehenden Zölle statt finden mochten.
Meine Herren! Dieser Wunsch ist realistrt! Die große
narionelle Idee, welche die Vereinigung der deutschen
Staaten zu einem gemeinschaftlichen Zollsystem zum Ge-
genstande hat und Deutschlands Wohlfahrt so unmittel-
bar berührt, hat unser erhabener, alles Große und Gute
eifrig fördernder Monarch zuerst in's Leben gerufen! Ich
halte es für heilige Pflicht, nicht nur für jeden Bayer,
sondern für jeden Deutschen, dieses längst gewünschte welt-
historische Erreichniß mit lautem unvergänglichen Dank,
den ich mit hoher Freude hier ausspreche, anzuerkennen,
und diesem hochherzigen Fürsten zu huldigen, welcher den
Zollvertrag zwischen Bapern und Würtemberg geschlossen
hat. Diesem erhabenen Urheber des süddeutschen Vereins
sind bereits mehrere, die Wichtigkeit anerkennenden deut-
schen Fürsten gefolgt, und so har dieses große Einigungs-
system im Süden und im Norden wohlthätigen Eingang
gefunden. Welches deutsche Herz wird sich daher nicht
freuen, daß diese feindseligen Scheidewände unter den
deutschen Nachbarstaaten fallen, und der Industriekrieg
im Innern Deutschlands sich seinem Ende nähert, daß
Handel und Gewerbe frisch erblühen, daß die Volker wieder
durch die Bande des Handelsverkehrs, durch wechfelseitigen
freyen Tausch der Producte ihres Bodens und Gewerbfleißes
inniger mit einander verbunden werden; daß wir uns dem
natürlichen Systeme der Handelsfreyheit wieder nähern.
Möge diese folgenreiche wichtige Vereinigung zu Stan-
de kommen, und ihre Dauer gesichert werden! Mögen sich,
wie unsere hochsinnige Regierung, so auch die deutschen
Fürsten von dem höhern Gesichtspuncte des Gesalnme-
interesse des Vaterlandes ausgehend, die Hände bierer,