Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Nationalwohl so verderblichen Douanenlinien in sich zer- 
fallen, und daß glückliche Vereine mehrerer deutschen 
frepfinnigen Regierungen zur wechselseitigen Aufhebung 
der in ihren Staaten bestehenden Zölle statt finden mochten. 
Meine Herren! Dieser Wunsch ist realistrt! Die große 
narionelle Idee, welche die Vereinigung der deutschen 
Staaten zu einem gemeinschaftlichen Zollsystem zum Ge- 
genstande hat und Deutschlands Wohlfahrt so unmittel- 
bar berührt, hat unser erhabener, alles Große und Gute 
eifrig fördernder Monarch zuerst in's Leben gerufen! Ich 
halte es für heilige Pflicht, nicht nur für jeden Bayer, 
sondern für jeden Deutschen, dieses längst gewünschte welt- 
historische Erreichniß mit lautem unvergänglichen Dank, 
den ich mit hoher Freude hier ausspreche, anzuerkennen, 
und diesem hochherzigen Fürsten zu huldigen, welcher den 
Zollvertrag zwischen Bapern und Würtemberg geschlossen 
hat. Diesem erhabenen Urheber des süddeutschen Vereins 
sind bereits mehrere, die Wichtigkeit anerkennenden deut- 
schen Fürsten gefolgt, und so har dieses große Einigungs- 
system im Süden und im Norden wohlthätigen Eingang 
gefunden. Welches deutsche Herz wird sich daher nicht 
freuen, daß diese feindseligen Scheidewände unter den 
deutschen Nachbarstaaten fallen, und der Industriekrieg 
im Innern Deutschlands sich seinem Ende nähert, daß 
Handel und Gewerbe frisch erblühen, daß die Volker wieder 
durch die Bande des Handelsverkehrs, durch wechfelseitigen 
freyen Tausch der Producte ihres Bodens und Gewerbfleißes 
inniger mit einander verbunden werden; daß wir uns dem 
natürlichen Systeme der Handelsfreyheit wieder nähern. 
Möge diese folgenreiche wichtige Vereinigung zu Stan- 
de kommen, und ihre Dauer gesichert werden! Mögen sich, 
wie unsere hochsinnige Regierung, so auch die deutschen 
Fürsten von dem höhern Gesichtspuncte des Gesalnme- 
interesse des Vaterlandes ausgehend, die Hände bierer,
	        
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