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mir seine Noth zu klagen, und mich um Rath und Hülfe
zu bitten. Ich versprach ihm, bey schicklicher, Gelegen-
heit zu thun, was in meinen Kräften stehe, und bin
nun im Begriffe, mein Wort zu ldsen.
Ich werde mich am verständlichsten machen können,
wenn Sie mir erlauben, meinen Nachbar Pfannenschmied
redend einzuführen. Er sagt: Um kein schlechteres Fa-
brikat zu liefern, als die dsterreichischen Pfannenschmiede,
deren 7 in meiner Nähe sind, maß ich Steyereisen ein-
führen und verarbeiten. Der Sahm, d. i. 250 Pfund
dieses Eisens kommt mir, den Ankaufpreis nicht mit
eingerechnet, sondern nur allein an Eingangszoll, Wag-
und Stempelgeld, dann Wassermanth auf 12 fl. 53 kr.,
sohin der Centner beyläufig auf § fl. zu stehen. Das Fu-
der Kohlen muß ich um 0 fl. bezahlen.
Weit besser sind die dsterreichischen Pfannenschmiede da-
ran. Sie beziehen das Eisen aus ihrem Lande, also
zollfrey, und kaufen das Fuder Kohlen um 3 fl. Dabey
arbeiten sie, um ihrem Fabrikate mehr Absatz nach Bayern
zu verschaffen, ihre Pfannen so dünn als mdglich aus; un-
sere Kupferschmiede kaufen sie lieber, weil sie mehrere
Stücke auf den Centner bekommen, und bey'm siückwei-
sen Wiederverkauf mehr Gewinn haben. Zum Eingangs-
zoll nach Bavern bezahlen die dsterreichischen Pfannen-
schmiede dermal 7 fl. 50 kr.
Aber eben dieser geringe Zollsatz ist es, der mich
und meine Gewerbsgenossen in Bapyern längst der bsterrei-
chischen Grenze ruinirt. Wenn der Eingangsgoll für dster-
reichische Eisenpfannen nicht wenigstens auf 10 fl. per
Centner erhöht wird, so kann ich mit den Ausländern
nicht gleichen Preis halten, und meine Fabrik muß un-
tergehen.