— 645 —
nige Artikel des Tarifs, deren naͤhere Verhaͤltnisse ich zu
kennen glaube, einige Worte zu sprechen.
Was zuerst den Alaun betrifft, so habe ich daruͤber
mehrere Stimmen vernommen.
Der Hr. Abgeordnete Fikenscher hat Ihnen ge-
sagt, daß der jährliche Bedarf für unsere Fabriken hoch-
stens 1000 Ctr. beträgt, daß diese füglich im Lande er-
zeugt werden können.
Ich glaube daher, daß unsere Alaunfabriken allerdings
eine Begünstigung verdienen, weil sie sonst nicht im Stande
sind, zu bestehen und mit dem ausländischen Alaun zu
concurriren. Ich trage indessen nicht auf eine Belegung
von 3 fl. 20 kr. an, wie Hr. von Utzschneider, son-
dern auf 2 fl. 50 kr.
Dabey kommt, wie Sie gehdrt haben, auf das Pfund
noch nicht 2 Pfennige, welches die Waare nichk auf eine
Art vertheuert, daß die Gewerbe, die den Alaun brau-
chen, dabey nicht auch bestehen kdunten.
Das Bier anlangend, dessen Ausfuhr zu begünstigen
der Ausschuß auf meinen Antrag vorgeschlagen, so habe
ich mich gefreut, daß doch eine Stimme für das Gutach-
ten gesprochen hat, welches Sie in dem dem Tarif beyge-
fügten Protocolle finden. Es geht von diesem bewährten
inländischen Fabrikate an 8000 Eimer jährlich aus. Be-
sonders gehen aus Bapreuth und der Gegend viele Fuhren
nach Leipzig, wo man unser Bier gern zu trinken scheint;
Sie konnen aber denken, wie hoch eine Flasche davon dort
zu stehen kommen muß, wenn Sie die Transport und an-
deren Kosten aller Art erwägen.
Es wäre daher wohl zu wünschen, daß unserer so
wichtigen Bierproduction Vortheile verschafft, und dadurch
der Absatz ins Ausland vermehrt werden kiante. Ich
47