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Ich komme nun zu den gebundenen neuen Buͤchern.
Lange schon wurden in Frankreich, England und Italien
die neuen Buͤcher gebunden zum Verkauf ausgestellt, ehe
man in Deutschland daran dachte, es eben so zu machen.
Hier wurden die Bücher roh, d. h. ungebunden, zu Markte
gebracht, und jetzt noch werden nur Werke von großem
Format, oder die Kupfer oder Tabellen zur Erklärung be-
dürfen, um diese nicht der Beschmutzung oder dem Verlo-
rengehen auszusetzen, gebunden; dann Almanache und Kin-
derschriften, weil diese dadurch verkäuflicher werden, in-
dem sie meist zu Geschenken dienen und selbe früher ge-
kauft werden, als man sie braucht. Es gilt auch hier
das Obengesagte; Zolle werden nicht bewirken, daß be-
liebte Taschenbücher, wie die Minerva, Claurens Vergiß-
meinnicht r2c. 2c., in Bayern verlegt werden, wenn nicht
sonst die Bedingungen dazu gegeben sind, und eben so wenig
kann nur ein Kreuzer auf die bekannten Preise dieser lite-
rärischen Erzeugnisse geschlagen werden. Ich muß daher,
was die neuen gebundenen Bücher betrifft, denselben An-
trag stellen, nemlich auf zollfrepen Eingang, oder daß
wenigstens nur der geringste Jollsatz von Gr kr. angenom-
men werde.
Ein scheinbarer Grund für Belegung der gebundenen
vom Ausland eintretenden Bücher könnte daher genommen
werden, als sey das inländische Buchbindergewerbe gegen
die ausländische Concurrenz zu schützen. Aber, meine
Herren, aus denselben Gründen, aus welchen andere deut-
sche Buchhandlungen manche ihrer neuen Verlagswerke ge-
bunden versenden, thun dieses auch die Buchhandlungen
in Bapern, und zwar werden ungleich mehr gebundene
Bächer hinausgesendet als eingehen, denn nach Rudharts
Zustand von Bayern 2ter Band Tab. LXVI. war in
den Jahren 1813 182:229 18314 18:32 1833
die Einfuhr 1057## Ctr. 101 Ctr. 130 Ctr. 144 Ctr. 1257/5Cr.
die Ausfuhr 555## „ 407 „„ 2609 189 23178 0,