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vielmehr von unsern Glaöhüttenbesitzern, daß wenn sie
Absatz wollen, sie ihre Erzeugnisse in der Güte und zu
solchen Preisen liefern, um mit dem benachbarten Böhmen
concurriren zu konnen. An den Materialien dazu gebricht
es ihnen nicht, wie die Glashütte des Hrn. v. Voiten-
berg in Herzogau beweiset, welche nun so gutes Glas als
die böhmischen Glashütten liefert, aber deßhalb auch
nie um Absatz verlegen ist, obschon sie etwas höhere Preise
hält. Ich trage demnach darauf an, daß es bey dem Zoll-
satz von 25 kr. pr. Centner verbleibt.
Nr. 658. Tabak. Ich war anfänglich für Bepbe-
haltung von 20 fl. Eingangszoll auf fremdes Fabrikat
und von 5 fl. auf Blätter und Rippen, wenn Rückvergü-
tung an die inländischen Fabriken bey der Ausfuhr ihres
Fabrikats statt findet. Nachdem mir aber von Tabaksfa-
brikanten selbst zugestanden worden ist, daß diese Rück-
vergütung sehr mißbraucht werden kann und uUnterschleif
kaum zu verhüten sey, so stimme ich für 2 fl. 30 kr. Ein-
gangszoll auf Blätter und Rippen, dagegen nur für 10 fl.
Eingangszoll auf das fremde Fabrikat.
Für Tücher aus Schafwolle Nro. 6832. und die
Baumwollenstrumpffabrikate Nr. 40. nehme ich die hoch-
sten Eingangszollsätze in Anspruch. Welche Fortschritte
unsere Strumpfwirker in Erlangen und Schwabach, seit
einigen Jahren nur, in Feinheit und Güte der Waare ge-
macht haben, beweisen die bey der letzten Ausstellung in
dieser Residenzstadt vorgelegenen Fabrikate. Sie geben den
ausländischen nichts nach und wir köbnnen letztere ganz
entbehren.
Unsere Tuchfabriken zeichnen sich gleichfalls rühmlich
aus, werden bey noch größerer Ausdehnung eine Stütze
unserer Landwirthe durch den Verbrauch der inländischen
Wolle und muntern diese zur Erzielung edlerer Wolle
Verhandl. XIII. Band. 48