— 663 —
Wir dürfen den Einen nicht aus dem Vaterhaus ver-
jagen, damit der Andere frey damit schalte und walte.
Ebendessentwegen kann ich mich mit dem kaufmännischen
„ Laissezehus faire! “ durchgus nicht befreunden. Frev-
lich bin ich fest überzeugt, daß wir daben für gar nichts
mehr zu sorgen haben, und daß der Handel alle Sorge
für uns übernimmt. Wenn wir nur Geld genug haben.
Ihm, dem alls Küsten und Meere offen stehen, dessen
Schiffe bis zu den entferntesten Zonen segeln, der die
Exzeugnisse der verborgensten Thätigkeit und die Producte
aus allen Ländern auf unsern Markt liefert, der sogar
auch das herbeyschafft, was noch gar nicht auf der Welt
ist, ist es ein Leichtes, das menschliche Leben mit allem
auszustaffiren, was man braucht; und es kann der Mensch
bep seiner Geburt aus der Wiege in mercautilische Hän-
de gelegt, durch das Leben geschafft, ohne zu denken und
zu handeln,, und rühmlichst begraben werden, wenn er
nur Geld genug hat. Aber läugnen läßt sich nicht, daß
ohne Geld nichts zu haben ist.
Die Fabrikanten und Gewerbsleute hingegen haffen
die Erzeugnisse des Auslandes, wollen alles machen, alles
produciren, wollen uns ihren Geschmack und ihre Fa-
brikate aufdringen, und zuͤrnen uns gewaltig, wenn wir
auch etwas anders besser finden, als das, was sie ge-
macht haben, und was sie bey den unübersteiglichen
Hindernissen, welche Klima, Boden, Mechanik' und Po-
pulation ihnen entgegen stellen, durchaus nicht fabriciren
können, sondern durch eine schlechte Nachbildung die Leute
um ihr Geld prellen, wie z. B. mit dem falschen Cham-
pagner 2c.
Ich muß nun noch, ehe ich mein Votum deutlich aus-
spreche, noch kurz Einiges berühren, was ihm den Weg
bahnen soll.
Baypern, sagt man, ist ein ackerbautreibender Staat.