aufmerksam, und Sie finden gar manche Zweige der In—
dustrie im schonen Flor. Wenn der Wohlstand nicht allent-
halben sichtbar ist, sondern viel Noth und Armuth., wenn
auch manches Gewerbe eingeht und. sehr leidet wenn
auch der Handel da und dort übei Stochung klagt, so
liegt die Schuld daran nicht in Bayern., sondern in der
Calamität der Jeit und in den oben angegebenen: Gründen,
welche auch in jedem andern Staate gleich fühlbar wirken.
Ich kann mich durchaus mit den Ansichten des Büt-
gormeisters Herrn Scharrer von Nürnberg nicht verstän-
digen, welcher in Bayern so wenig erhebliches eigenthiüm-
liches findet, daß ihm am Ende nichts von Bedeutung
bleibt, als eine Pinselfabrik, und wo wir nichts Eili-
geres zu thun hätten, als uns ohne weiters unter bie
Vormundschaft des Handels zu begeben. Der Gewerb=
tieibende muß äuch. fleißig seyn; es fliegt ihm. das
Geld auch nicht zuim Fenster- hinein, und es ist fülsch,
daß alles Geld hier in die Tasche eines Einzigen fließe.
Wenn aber ein= Geschäft geschickt betrieben wird, und. es
lohnt sich, so gônne ich dem Fabrikanten den Lohn seines
Fleißes eben so gut, als dem geschäftigen Kaufmann den
Gewinn seiner Spcculation. Der Kaufmann wirft den
gewonnenen Thaler auch nicht in den Klingelbeutel; er
freut sich auch über die Früchte gelungener Unternehmung,
und daß durch ein wohlverstandenes und wohlbenutztes Han-
delsglück auch so Mancher sein Schäflein ins Trockne ge-
trieben hat, das beweiset der ungeheure Reichthum dieses
Standes, welcher gewiß nicht auf dem Wege gefunden
worden ist, sondern sich doch noch aus den Cassen der
Consumenten gesammelt hat.
Wollen aber die Fabrikanten das Land durch hohe
Zölle sperren, so ist dieß eine idyllische Raserey, von
der sie in acht Tagen, denke ich, nach unserer Abstim-
mung curirt seyn werden.