im Lande ist, was man nur wänscht, und daß derjenige,
welcher Geld hat und genußsüchtig ist, doch nicht mir
Gewalt zur Embehrung gezwungen werden kann, und daß
von dem, der kein Geld hat, auch keines aus dem Lande
gehen kann. «
Auf der andern Seite finde ich all zu niedrige Jolle
eben so wenig rachsam, weil wir dann in gar keinem Ver-
hältniß zu den Nachbarstaaten stehen und von den Er-
zeugnissen derselben überschwemmt werden würden.
Die vorgeschlagene Aufhebung aller Zölle aber halte
ich für ein Phantasiestück, das die Beleuchtung nicht recht
verträgt. Denn abgesehen davon, daß Bapern alsdann
ein ungeheures Waarendepot werden würde, woben zwar
der Handelsstand, aber nicht das übrige Publicum und die
Indusirie sich wohl befinden duͤrfte, so muͤpte unser liebes
Vaterland zu einer mercantilischen Hure herabsinken, wel-
che alle Nachbarstaaten zur Sünde verführen wuͤrde.
Nur höchst entrüstet kann ich dem Antrage begegnen,
daß der Ausfall hievon auf die Staatscasse übernommen
werden soll. Also abermal eine Steuer auf den armen ge-
drückten Landmann, eine Erleichterung. eines Stands
durch die Belastung eines andern. Das were ein rechtes
Monopol für einen Theil der Staatsbürger, und ein lä-
stiger Druck für den andern.
Soll aber der Ausfall, wie das Referat will, von den-
jenigen Kaufleuten getragen werden, welche mit auslän-
dischen Producten handeln, so fürchte ich, mochte es eben
so ergehen, wie früherhin bepy der Continentalsperre Na-
poleons und bey der Verbrennung aller englischen Waa-
ren, wo heute jedes Federmesser und jede Scheer e eng-
lisch waren, und morgen lauter inländische Fabrikate in
den Kaufläden gefunden wurden. Jwar sagt Montes-
quieu, man kann dem VWolke so lange hohe Steuern auf-