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heit genug, bey der Landwirthschaft Menschen zu beschaͤf-
tigen und vom Muͤßiggange sie zu entfernen; wir haben
somit nicht ndthig, so gar strenge auf Emporbrin-
gung der Gewerbe hinzuwirken, und zu dem Ende große
Zölle, und somit schwere indirecte Steuern aufzulegen.
Ich bin indessen weit entfernt, den gesetzlichen
Schutz den Fabriken und Gewerben entziehen zu wollen;
er soll ihnen, wie billig, bleiben und werden; nur meyne
ich, die hohen Zolle kdunen hier nicht Platz greifen, weil
sie in die Staatscasse nicht einbringen, was man von
ihnen erwartet und man auch nothwendig hat, und weil
die andere Classe von Staatsbürgern, nämlich die acker-
bautreibenden, dadurch zu schwer belastet werden sollen.
Denn man hat neuerlich vorgeschlagen, mehrere Gegen-
stände der Landwirthschaft noch höher im Ausgange zu
belegen, z. B. die Häute. Sobald die rohe Haut eines
Ochsen nur um einige Kreuzer hbher angesetzt ist, glauben
Sie meine Herren, so essen wir im nächsten Monate schon
das Pfund Ochsenfleisch um 12 kr. Der Fleischer nimmt
den schon erschwerten Verkauf der Haut in das Ausland
zum Grund, dem Viehzüchter weniger zu zahlen; dieser
bindet bey einem geringern Verdienst weniger Viehe an,
und ein geringerer Viehstand steigert den Preis desselben;
der höhere Preis im Ankauf macht natürlich auch einen
höhern Preis in der Fleischbank, und so finden wir den
ersten Grund des höhern Rindfleisches in dem durch Joll
erschwerten Verkauf der Häute. Möchten doch die Her-
ren, welche zum Nachtheil der Landwirthschaft und des,
wie wir alle wissen, so sehr belasteten Landmannes diese
neue Auflage vorschlagen, und uns erzählen, daß etwa
nur 1 fl. auf ein paar Rindshäute fommen konne, da
doch jedem Landwirth bekannt ist, daß eine einzige Haut
eines Mastochsen mehr als einen Centner wiege, und daß
also von einer solchen allein schon über 5 fl. Steuer den