Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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den auf einige sogenannte Lurusartikel viel höhere Zölle 
gelegt; die Einnahme blieb beiläufig die nämliche. Durch 
die Tarife von 1820 sind die Waaren zwey= und dreyfach 
höher belegt: stieg damit die Einnahme um das Zwey- 
und Dreyfache? Nein; nur um ein Drittheil. 
4) Als Retorsionsmaßregel werden die Jolle zur 
Abschreckung fremder Industrie in die Hbhe getrieben, weil 
von andern Ländern das Nämliche gegen uns geschieht. In 
diesem Zustande befinden wir uns gegen fast alle benach- 
barten Staaten. 
Welchen Waarentarif wollen wir also annehmen? 
Acht Vorschläge im Ganzen, und sehr viele detail- 
lirte sind uns vorgelegt. 
a) Kein Jolll ist der Vorschlag eines Mitgliedes der 
Decembercommission von 1820. Cosmopolitisch! zur Zeit 
nicht denkbar! 
b) Zoll nur als Consumosteuer ohne Einmischung 
der staatswirthschaftlichen Rücksichten, der Antrag eines 
Mitgliedes des zweyten Ausschusses! 
c) Der Tarif vom J. 1310, soll er beybehalten wer- 
den? Nach den bey den Verhandlungen über die Jollord- 
nung beschlossenen Verabsetzungen des Ausgangs-des Tran- 
sitzolles und der Weggebühren würde die budgetmäßige 
Summe nicht mehr erreicht werden. 
4) Im Jahre 1325 legten die H. H. Abgeordneten v. Utz- 
schneider und Häcker einen nach dem Werth der 
Waaren berechneten Tarif vor; einfach und deutlich, aber 
sehr hoch; einen Ertrag von 8 Millionen erreichen sollend. 
e) Der Referent des zweyten Ausschusses Hr. Schnei- 
der setzte ihn anders und zu 0 Millionen an: Die Kam- 
mer der Abgeordneten nahm keinen an. 
1) Die Staatsregierung, durch den ständischen Beschluß
	        
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