— 090 —
Nicht minder aber auch, meine Herren, verdient un-
sern gerechtesten Oank unsere gegenwärtige Staatsverwal-
tung, welche die richtigen Mittel aufzufinden gewußt bat,
den Ertrag aus höhern Jollen auch hereinzubringen, was
die Erfahrung des Jahres 1823 unwidersprechbar bewei-
set, und wodurch die eitlen Theorien, daß hdhere Zolle
darum kein günstigeres Resultat für die Finanzen geben, auf
das Bündigste widerlegt sind. Es ist hiedurch der Beweis
hergestellt, daß bey zweckmäßigen, klugen Maßregeln die
Zolle auch in größern Sätzen gar wohl zu erhalten sind.
Für uns aber kann diese Erscheinung nur zur Veranlassung
dienen, das Ministerium zu ersuchen, in seinem bisher be-
wiesenen Eifer fortzufahren und alle zweckdienlichen Mit-
tel aufzubieten, um die wichtige Aufgabe eines guten Zoll-
gesetzes, die finanziellen und die staatswirth-
schaftlichen Zwecke moglichst zu erreichen zu lösen.
Der Abgeordnete Klar: Auch ich, meine Herren, be-
ginne mit demselben Wunsche, mit welchem der Hr. Red-
ner vor mir geendet hat; — mit dem Wunsche, daß es
der kônigl. Staatsregierung gelingen moge, auf der betre-
tenen Bahn fortschreitend, das Beste des Landes zu befor-
dern und in's Besondere auch durch die vorgelegten Joll-
tarife auf die Industrie, auf die Agricultur und auf den
Handel vortheilhaft ein zuwirken.
Wir bepyde unterscheiden uns nur darin, daß er uns
beynahe schon am Ziele sieht, daß besonders auch der Be-
schlüße schon sicher ist, welche wir über den Jolltarif fas-
sen werden, während ich — was ich hoffe — nur als
Wunsch auszusprechen wage.
Was die Stände des Reiches bep ihrer Berathung
eines Jolltarifes sollen, darüber bin ich mit mir ganz
einig, nicht aber darüber, was wir können, was wir
vermögen.