Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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— liegen Antraͤge vor, mit welchen wir uns diesesmal 
nicht befassen dürfen. 
Mehrere Mitglieder unserer Kammer dußerten schon 
zuweilen, daß sich Einzelne über die vorgelegten Entwürfe 
tn zu weite und breite Auseinandersetzung ergießen. Es 
mag seyn; allein prüfen wir die neuen Gesetze immer- 
hin mit aller Gründlichkeit, Sorgfalt und Aengstlichkeit, 
denn sind die Gesetze einmal sanctionirt, so kommt un- 
sere Weisheit zu spät. 
Ich gehe nun von dieser Digression, die cch der 
Kammer nicht ersparen durfte, wieder auf den Jolltarif 
über. 
Es ist mir erfreulich, Ihnen ein Gewerbe nennen 
zu können, das in wenigen Jahren die Concurrenz des 
Auslandes sich vom Halse zu schaffen wußte, das der 
Hutmacher. 
Die in Bayern fabricirten Hüte stehen an Schbnheit, 
Güte und Wohlfeilheit durchaus keinem Fabrikate dieser 
Art aus einem andern Lande nach. 
Bey keinem Handelsmanne finden Sie mehr Hüte 
aus Paris oder London; er würde schlechte Rechnung da- 
bey finden. 
Unsere Hutmacher haben sich ohne eine besondere 
Begunstigung auf diesen Punct geschwungen. 
Da nun aber der Ausländer von uns keinen Vortheil 
mehr ziehen kann, so versucht er es auf eine andere 
Weise, die bayerischen Hutmacher von sich abhängig zu 
machen. 
Es sind nämlich die Hasenhagre der Stoff, woraus 
die seinen Hüte fabricirt werden. 
Dieses Stoffes bemächtigen sich die Ausländer dadurch,
	        
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