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nau, Ziegler, Clarus, Heffner 2c., und vor-
zuͤglich mit dem Apostel der Logik, wie ihn Graf Ben—
zel-Sternau nannte, (Dr. Rudhart) vollkommen
einverstanden! Es wäre nicht gar schwer, einen auf
solche Basis gegründeten Tarif selbst zu entwerfen,
leichter aber von irgend einem andern guten Freund mit
entwerfen zu lassenz allein die frepe Bewegung
innerhalb der angegebenen Zollsätze würde ich im vollen
Vertrauen ganz unserer Staatsregierung allein überlassen,
die unsere ganze Lage am besten kennt und die vielseiti-
gen Rücksichten aller Gewerbs= und Handelsbeziehungen
am besten kennen muß. Selbst in finanzieller Hinsicht
würde nach meiner Ansicht bey der jetzigen klugen Regie,
bey den umsichtig angeordneten Vorsichtsmaßregeln 2c.,
auch bepy einem Eingangszollmarimum von 20 fl. der
Nettoertrag von der budgetmäßigen Summe der 2,000,O00 fl.
nur dußerst weniz, vielleicht kaum um 200,000 fl. zurück-
bleiben !
Bey einem kleinen und bey einem Mittelstaate ist
ein Prohibitivspstem unausführbar. Hohe Zolle, worunter
ich alle Sätze von 25 bis 100 fl. zähle, und wozu jetzt
gar noch 150 fl. zugefügt werden sollen, sind kein wirk-
sames, kein gutes Mittel, den Productionen des Kunst-
und Gewerbfleißes einen höhern Werth zu geben; es
sind Surrogate der Prohibition, welch letztere ich deßhalb
aber noch vorzuziehen geneigt bin, weil sie die Defrau-
dation theils erschwert, rheils beynahe unmöglich macht,
und sollte sie ja statt finden, zu deren leichterer Enrdeckung
bepträgt. Diese Behauptungen sind schon in unsern fri-
hern Versammlungen bis zur Evidenz, wenigstens weit
gründlicher dargethan und nachgewiesen worden, als ich
es zu thun vermochte! Viel wurde bereits über das franzs.
kaiserl. Decret von Trianon, den aus solchem hervorgegan-
genen Colonialwaarenimpost und das Napoleonische soge-
nannte Continentalsystem gesprochen.