Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Beygerechnet alle Arbeitslohne, alle oben auf- 
geführten Unkosten, allen Abgang an Tara- 
verlust, alle Zinsen für die Einrichtung und 
das Betriebscapital 2rc. und auf das boͤchste 
angesetzt 1 11 fl. 
  
In Summa as fl. 
Die Zuckerraffinerien kbnnen daher ihren Meliszucker 
fuͤr 45 fl. liefern, waͤhrend derselbe in Augsburg, Nuͤrn- 
berg, Regensburg ꝛc., aus Holland, England und den 
Hansestaͤdten bezogen und zum inlaͤndischen Verbrauch 
verzollt, um 54 fl. pr. Ctr. verkauft wird und verkauft 
werden muß, wenn die sich mit diesem Handel beschäf- 
tigenden Großhändler nur 4 Procent mit dem darauf 
verwendeten Capital verdienen wollen! 
Eine einzige Zuckersiederey im Obermainkreis verar- 
beitet jährlich, im Durchschnitt angenommen, ungefähr 
0000 Centr. rohen Jucker und zahlt dafür 30,000 fl. 
Mauth, während die Kaufleute, alle Consumenten, daher 
alle übrigen Staatsbürger für eine gleiche Quantität 
00,000 fl. zahlen müßten. Man entzieht daher der Staats- 
casse jährlich 60,0oo fl., um das Vergnügen und die 
Ehre zu haben, einige Bayerische Raffinerien zu be- 
sitzen. Man gab zwar den baperischen Großhändlern in 
dieser Kammer den guten Rath, künftig statt raffinirten, 
bloß rohen Zucker einzukaufen; allein hierauf erwiedere 
ich, meine Herren, daß jene 10 fl. Zoll bezahlen müssen, 
wenn sie ihn ins Haus beziehen wollen, indeß alle Raffi- 
nadeurs ihren Rohzucker directe beziehen, daher den Groß- 
händlern keinen wieder abnehmen. Der Handel mit 
Zucker ist daher so gut als vernichtet zu betrachten. 
Das verehrliche Mitglied Baron v. Closen stellte 
uns eine Berechnung her, nach welcher 1,530,000 Gul-
	        
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