Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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den dem Vaterlande jährlich erhalten werden, wenn man 
die Zuckerraffinerien so recht Ubermäßig zu begünsti- 
gen sucht; allein wir wollen prüfen, in wie fern eine 
solche Berechnung Stich hält. 100,000 Clr. Leichtge- 
wicht roher Zucker betragen zu 20f fl. 2,050,000 fl. und 
80,000 Err. ordinär raffinirter zu 20 fl. ohne Consumo= 
zoll 2,320,000 Gulden. 
Diese ganze Werthdifferenz finkt daher von 1.530,000 
Gulden auf 270,U000 Gulden herab; und wollte man al- 
lenfalls auch noch den zu bezahlenden Frachtlohn in An- 
schlag bringen, so ist der für den rohen Zucker natürlich 
größer als für den raffinirten. 
Ein anderes verehrliches Mitglied wollte uns am 
Schlusse seiner Rede vollends glauben machen, der Vor- 
theil, der dem Staat aus 10 guckerraffinerien binnen 40 
bis 50 Jahren zuwachsen könnte, sey so groß, daß damit 
alle Staatsschulden binnen dieses Zeitraums getilgt 
werden kdnnten! In dem Fall bedauere ich alle baperi- 
schen Staatsgläubiger von Herzen, zie sich allenfalls hier- 
auf vertrösten lassen müßeen! 
Ich erkläre indess feverlichst, daß ich nichts weniger 
wünsche, als die Naffinerien pernichtet zu sehen; ich 
gdnne allen Fabriken in Bayern Vorschub, Unterstützung 
und Begünstigung; aber ein Freund des Wahlspruches: 
oin medio virtus“ beantrage ich den Joll für den ro- 
hen Zucker auf 5 fl. vom Brutto-Centner, wobey, nach 
dem Ausspruch vieler Techniker und Sachverständigen, die 
ich zu Rathe zog, auch unsere Juckersiedereyen blühend 
sortbestehen, neue aufwachsen und herrlich gedeihen 
konnen! 
In allen übrigen Jollsätzen bin ich so fern mit unserm 
zweyten Ausschuß einverstanden, als folche mein ofe er-
	        
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