Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Hierauf wurde die Berathung uͤber den Zolltarif 
fortgesetzt, zu welchem Zwecke sich der Abgeordnete 
Kaͤser das Wort erbat und Folgendes bemerkte: 
Ich habe das Referat und Coreferat der Herren 
Abgeordneten Merkel und Heinzelmann, so wie das 
Separatvotum des Herrn geheimen Raths v. Utz- 
schneider mit Aufmerksamkeit gelesen. Ich habe 
die Reden von der Bühne und vom Platze aus mit 
reger Theilnahme angehört und erwogen, und am Ende 
gefunden, daß der uns vorgelegte Tarif vom 38. Decem- 
ber 1826 mit den vom Herrn v. Utzschneider 
vorgelegten Abänderungen das Beste ist, was sich in 
dieser Sache einführen ließe; denn in diesem so modi- 
ficirten Tarif finde ich das staatswirthschaftliche Princip 
mit dem sinanziellen im schönsten Einklange. 
Sollen nach dem staatswirthschaftlichen Princip 
Ackerbaun, Handel und Gewerbe aufblühen, so müssen 
a) der Ausfuhrzoll von den inländischen Producten und 
Fabrikaten, b) der Transitozoll, c) der Einfuhrzoll 
von solchen Gegenständen, die wir zum Ackerbau, zum 
Betrieb der Fabriken und Gewerbe nothwendig brauchen, 
theils ganz aufhdren, theils sehr gering angesetzt wer- 
den. d) Es soll das Weggeld, wo nicht gangz nach- 
gelassen, doch bedeutend vermindert werden. e) Es 
sollen die Pflaster= und Brückenzdlle aufgehoben und 
die Gemeinden dafür vom Staate entschäbiget werden. 
Dadurch wird der Ertrag der Zdlle um 5 bis 600, ooo fl. 
herabgesetzt. 
Nach dem finanziellen Princip aber sollen die Zbdlle 
die budgetmäßige Summe von 2,000, ooo fl. ertragen. 
Außerdem würde sich ein Ausfall ergeben, der auf eine 
andere Weise, etwa durch Vermehrung der Steuer- 
simplen gehoben werden müßte. Dieses kbnnen aber 
die Stände durchaus nicht zugeben. Wie kann nun 
dieser Mißstand gehoben werden
	        
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