Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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auf die Ausfuhr der Hadern wieder 5 fl. gelegt werden; 
denn sonst koͤnnen diese Fabriken nicht mehr bestehen, 
weil dieselben in die Oesterreichischen Staaten nichts 
mehr von Papier absetzen koͤnnen, und ihnen das rohe 
Material, nemlich das feine, wie schon gesagt, zu 
leicht entgeht. — Ich bitte Sie, diesen Antrag kraͤf- 
tig zu unterstuͤtzen, um so mehr, da der Landwirth- 
schaft kein Schaden zugeht, und erst durch das Sam- 
meln der Hadern im Kleinen ein Ausfuhrartikel wird, 
wobey die Juden am allermeisten beschaͤftigt sind. Ich 
will unter diesen Umstaͤnden sodann auf Erhoͤhung des 
Eingangszolles bey Papier nicht antragen. Ich hoffe, 
daß beym Fortschreiten der Industrie und des Fleißes 
mit dem Auslande concurritt werden koͤnne, und kann 
nicht unherührt lassen, daß bey der Kunstausstellung 
gewiß schon schöne Paplerfabrikate zum Vorschein ka- 
men, wobey auch gerechte Anerkennung durch Austhei- 
lung von Preisen statt fand. Unser erhabener Mo- 
narch, welcher den inländischen Gewerbfleiß zu schützen 
geruht, hat auch bereits durch ein allerhöchstes Rescript 
ausgesprochen, daß alle Bedürfnisse von Schreibmateria- 
lien vorzugsweise von den inländischen Fabrikanten bezo- 
gen werden sollen, worunter besonders auch das Papier 
begriffen ist. 
Wenn solche Aufmunterungen und solche Verfügun- 
gen statt finden und gewisse Vorurtheile verschwinden, so 
wird sich auch in diesem Artikel zeigen, daß man mit dem 
inländischen Papier zufrieden seyn kann, und es wird 
sich täglich noch mehr verbessern. 
Es waren Zeiten, meine Herren! wo vieles Papier 
in das Ausland versandt wurde. Ich selbst habe nach 
Oesterreich feines Papier gesendet, auch nach Preußen 
habe ich Versendungen gemacht. Aber lelder! ist dieses 
alles vorbey, und wir müssen uns auf das Inland be- 
schränken; daher auch bep Vermehrung der Fabriken, bev
	        
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