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der ohnehin bedraͤngte Landmann von den Salpeterfiedern
zu erleiden hat.
Der Abgeordnere Jäger: Man hat während
der Berathung des Zolltarifs sich die Mühe gegeben,
eine geschichtliche Darstellung von Entstehung der Zdlle,
ihrer manichfaltigen Gestaltung und Elnrichtung bis
auf unsere Tage zu liefern. Man hat ihre Rechtlich=
keit, Nützlichkeit, und Nothwendigkeit nachzuweisen ges
suche. Man hat sle von ihrer finanzlellen, staatswirth-
schaftlichen und policischen Seite in Betrachtung gezo-
gen, und sogar den Einfluß derselben auf die Morali=
tät nicht außer Ache gelassen. Man hat gewünschr,
daß dieser Jolltarif nach beendigter Berathung in seiner
Feststellung eine Vertrauen= erregende Stabilitäht erhalten
modge. Man hat gewünscht, daß nicht nur alle Wegs,
Brücken und Pfflasterzdlle mdchten aufgehoben, und
den dazu Berechtigten (seyen es Privaten oder Gemein-
den) vellen Erschädigung dafd## geleistet werde, ja man
hat sogar gewünscht, daß alle Jollabgaben aufhdren
und der dadarch entstehende Ausfall durch Anordnung
einer andern Besteuerung gedecke werden moge. Man
hat sich also im Allgemeinen über diesen Gegenstand,
so wie über einzelne Sätze desselben so vielseitig erklärr,
daß ich, auch noch darüber zu sprechen, keine Ursache
finde.
Wie gut gemeynt indessen diese Wünsche auch
seyn mogen, und wie gern sie jedermann erfülltk sehen
mdchte, so dürfte dennoch die Zeit noch nicht so ganz
nahe seyn, der Gewährung derselben sich erfreuen zu
dürfen. Der Staatshaushalt in Bayern hat nun ein-
mal eine solche Einrichtung, daß zu dessen Führung
viel Geld, über dessen Mangel jedoch besonders auf
dem Lande die Klagen immer lauter werden, vonndthen
ist. Dieses Geld aufzubringen, dazu sollen nun unter