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einige Gegenstände des Tarifs, und zwar zuerst Über das
Getreide, als das vorzüglichste Producst unsers Landes.
Von dem Abgeordneten Hrn. v. Utzschneider wurde
ein enormer Eingangszoll beantragt, und dieses von meh-
rern Mitgliedern, besonders Hrn. HHrhammer, auch un-
terstützt. — Ist Bayern wirklich das, was man so gern
behauptet, ein Ackerbau treibender Staat und Ackerbau
die vorzüglichste Beschäftigung des Volkes. — viele wollen
die einzige — so muß Getreide auch sein vorzüglichstes
Nroduct seyn, es muß daher die Concurrenz des Auslan-
des nicht zu fürchten haben, so wie es alle Ursache hat,
bey dem Getreid handel nach den liberalsten Grundsätzen
zu verfahren; eine Einfuhr von 56 — bo, ooo Schäffel,
welcher eine Ausfuhr von 25% — 300, Ooo Schäffel ge-
genüber steht, bilden nur einen Gegenstand des Zwischen=
handels, wodurch dem Allgemeinen eher Vortheile als
Nachtheile zugehen, da sehr wahrscheinlich, wenn jene
(Go, oo Schäffel nicht eingefährt worden wären, um das
weniger hätte ausgeführt werden konnen. Bedenken wir
aber, wohin es führen würde, wenn das Ausland die
nemlichen Jollsätze als billige Retorsionsmaßregel auch
gegen uns anwenden würde, würden wir nie#l durch ei-
gene Ruthen geschlagen werden? Ich beantrage, es bey
dem Tarif vom Jahr 1 3236 zu belassen, und zweifle nicht
an Ihrer Zustimmung, da Sie gewiß damit dem Lande
mehr Nutzen schaffen als mit jenen hohen gar nicht nb#hi-
gen Zollsätzen.
Was hier von Getreide gesagt ist, gilt eben so gut
von dem gleichfalls höher beamragten Hopfen und Obst.
Vom erstern hat bereits Herr Höß sehr richtig bemerkr,
wie ein zu hoher Joll nur Nachtheile bringen würde, das
Nemliche gilt auch vom Obst, von dem wir mehr aus= als
einführen.
Ein dritter Gegenstand ist das Vieh; im Unter-