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dona ukreise werden besonders viel magere Ochsen aus Oe-
sterreich eingefuͤhrt; damit verrichtet der Bauer seine
Feldarbeit, macht sie fett und verkauft sie dann mit
betraͤchtlichem Vortheil an Metzger. In staatswirthschaft-
licher Ruͤcksicht ist durch die erzielte Werthsvermehrung
eben so viel gewonnen, als wenn statt der Mastung jun-
ges Vieh angezogen würde, es müßte dann die Mastung
unterbléiben oder sehr vermindert werden; noch ist das
bey zu berücksichtigen, daß auch für die Gerbereyen die
Häute dieser schweren Ochsen zu Sohlleder sehr nothwen-
dig sind, da im Land selbst keine so schweren Ochsen ge-
zogen werden können. Ich beantrage daher eher eine
Verminderung als Erhbhung des Eingangszolles.
Die Häute, meine Herren, sind auch schon häufig
erwähnt und dafür und dagegen gesprochen worden. Es
ist ein im ganzen Tarif durchgeführtes Princip, die in-
ländischen Gewerbe durch freyen Eingang der rohen
Materialien und Belegung des verfertigten Fabrikats zu
schützen; mir scheint, ein Eingangszoll von 15 fl. für
Leder um so mehr hinlänglich, die inländischen Gerbereyen
zu schützen, als die Ausfuhr von gegerbtem Leder nicht
bedeutend, und es von einem sehr schlechten Zustand un-
serer Gerbereyen zeigen müßte, wenn ausländische Ger-
berepen das rohe Leder bep uns kaufen, und bereitet
nebst den Transportkosten und dem Eingangszoll von
16 fl. noch zum Nachtheil unserer Gerbereyen wieder ein-
führen sollten kodnnen. Ich beantrage daher, auch hie-
rin es bey dem Tarif zu belassen, um so mehr, als
ein Ausgangszoll von 5 fl. per Centner auf rohes Le-
der den Preis desselben zum Nachtheil der Viehzucht
mehr als um diese 5 fl. herunterdrücken würde.
Auch wegen Haasenbälgen wurde auf Erhöhung
des Ausgangszolles angetragen, die sich eben so wenig
als jene aufs Häute rechtfertigen läßt.