Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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bewegt. Uebrigens, da von denjenigen verehrten Mit- 
gliedern, welche aus dem Obermainkreis sind, die Sache 
mir Wärme vertreten wird, so bescheide ich mich gern 
und stimme den Anträgen des Herrn Fikenscher und 
des Herrn v. Oerthel bep, besonders in Erwägung, daß 
damit vorzüglich auch den Webern und den kleinern 
Fabrikanten geholfen wird. Damit aber um so eher 
auch die Färbereyen bey uns aufkommen, ists uner- 
laßlich, die zur Garnfärberepy unentbehrlichen rohen 
Stoffe, als Krapp, Sumack, Oelseife, zollfrey einge- 
hen zu lassen; dann bedarf es auch der Begünstigungen 
für solche Gegenstände nicht mehr. 
Den Vorschlag, gepreßte Hornwaaren auf 
30 fl. pr. Centner zu stellen, unterstütze ich als zweck- 
mäßig. 
Dem verehrten Herrn Abgeordneten Bekh erwledere 
ich auf seine Bemerkung, daß ich sehr wohl weiß, daß 
wir von sogenanmen lionischen Waaren weit mehr 
ausführen, ja ich fand in den Comerciallisten davon so# 
zu sagen gar keine Einfuhr; allein eben deßhalb konnte 
ich um so leichter den Eingangszgoll auf 5o fl. statt 
„o fl. beamragen, und gerade, wenn, wie er sagt, 
wegen dieses Artikels, welcher stark nach Frankreich gehr, 
Unterhandlungen gepflogen werden müßten, um sie zu 
billigerm Zolle in Frankreich einführen zu koönnen, kann 
die Unterhandlung viel leichter gelingen, wenn wir selbst 
einen niedrigen Joll darauf haben, als wenn man uns 
im Ausland sagen kann: Was begehrt ihr denn, ihr 
habt ja selbst einen hohen Zoll darauf 7 Man liefert 
Argumente gegen sich selbst. 
Wegen" Herabsetzung der Einfuhrzdlle auf Soda 
und Potasche unterstütze ich den Wunsch des Herrn 
Abgeordneten v. Poschinger, und beantrage Potasche 
und Soda auf a3s kr. pr. Centner, zum Besten der 
Glasfabrilken. 
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