indem sie den provisorischen Tarif zum definitiven zu er-
heben begehrt? — Man will die bestehende Jollgesetz-
gebung verbessern. Welches sind nun deren Mängel?
Man weiß es: die Unverhältnißmäßigkeit der einzelnen
Sätze des Tarifes unter sich. Wer ist denn, der nicht
bereit wäre, dazu mitzuwirken, daß dieselben in ein
besseres Verhältniß unter einander gebracht werden? —
Allein die Regierung will, hievon abspringend, etwas
ganz Anderes; sie will das bisherige System verlassen
und den Tarif erhbhen auf ein Marimum, welches das
bisherige um das Drepfache übersteigt. Gegen diesen
Vorschlag habe ich mich von der Rednerbühne aus erklärr,
und nichts, was bisher gegen meine Rede eingewendet
worden, hat meine Ueberzeugung erschüttern können.
Weder die Absicht, Jollvereine einzugehen, noch finanzielle
Gründe, noch Rücksichten auf die Industrie sind geeignet,
uns zu einer so bedeutenden Erhbhung einer indirecten
Abgabe, nämlich der Zdlle, zu veranlassen.
Ich habe dieses bereits ausgeführt und will Sse
nicht mit Variationen über dasselbe Thema belästigen;
sondern erlaube mir einige Erwiederungen auf die ver-
schiedenen von den Sitzen aus gemachten Aeußerungen.
Richt die Rücksicht auf Zollvereine erfodert die Er-
hdhung der Zdlle. Wie kann es zum Frieden führen,
wenn man allgemeinen Krieg gegen Alle ankündigt?
Sie berufen sich auf die strengen Maßregeln Oesterreichs,
Frankreichs, Preußens, und Englands. Wohl! wenn Sie
Retorsionsmaßregeln nothwendig erachten, so beschränken
Sie dieselben auf diejenigen Staaten, welche die gleiche
Strenge gegen Bayern führen; aber was haben andere
Staaten, Baden, die beyden Hessen, Nassau, Sachsen
und andere gethan? — Warum diese reizen? — Heißt
dieses Frieden suchen, wenn man mit dem Friedlichen den
Krieg beginnt? —
Verhandl. XIII. Bd. 50