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der Rückvergütungen, ist zu erinnern, daß dieselben kaum
jährlich :oo, voo fl. Uberstiegen haben, und eben auch im
Gefolge des hohen Zollsystemes gewesen seyen. Man läug-
net, daß hohe Zölle eine Vermehrung der Verwaltungs-
kosten nach sich ziehen. — Ich frage, ob denn die 300, oo fl.
für 50 Gensdarmen ohne Erhbhung des Tarifs unter
den Perwaltungskosten stehen würden. — Man jagt Ih-
nen, meine Herren! Furcht ein, daß höhere directe Steu-
ern auferlegt werden müßten, wenn der Zollertrag den Er-
wartungen und Bedürfnissen nicht entspräche. — Fürchten
Sie nichts; auch zur directen Besteuerung gehdrt unsere
Zustimmung, und den Ertrag der Zolle, welchen die Re-
gierung in zweyen Jahren erzielen konnte, wird sie auch
künftig erreichen konnen.
Man gebraucht den Schein des Schutzes der In-
dustrie, und behauptet, diese bedürfe der Unterstützung
durch hohe Zölle. Freylich mag eine Abgabe dem Fabri-
kanten willkommen seyn, die ihm zu gut kommt. Aber
wir haben doch auch Fabrikanten und selbst in unserer
Mirte, welche für ihre Gewerbe eine solche Forderung
nicht machen. Einer der ausgezeichnetsten Fabrikanten
unseres Vaterlandes, unser geehrtes Mitglied Herr Fi-
ckenscher, hat hohe Eingangszolle für die Arten der
Fabrikation, in welchen er arbeitet, nicht in Anspruch
genommen, sondern vielmehr auf Herabsetzung der Sölle
hingewirkt. Ich lobe nicht nur diesen Patriotismus,
sondern (er wird mir dieses nicht übel nehmen) ich erkenne
darin nicht blos Patriotismus, sondern vielmehr, daß
er sein Interesse gut versteht. Denn dieser Herr setzt von
seinen Erzeugnissen nur einen kleinen Theil im Inland
ab, den bey weitem groößten Theil in das Ausland, und
mit Recht würde er befürchten, von andern Ländern Re-
pressalien erfahren zu müssen, wenn Bapern selbst derlev
fremde Erzeugnisse mit hohen Eingangezlen belegt. So