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und mehreren Hüttenwerken an der Vlls und Alemühl
kann jedem fremden verglichen werden. Allein die In-
dustrie verlangt das beste Eisen in allen Theilen der Mo-
narchie. Hohe Jdlle auf Eisen würden der Mehrzahl der
Gewerbe schaden, wogegen den Eisenwerken durch Herab-
setzung der Erz= und Holzpreise und durch Aufhebung der
Monopole der kdnigl. Hüttenwerke, welche noch ein
Benefiz von 25 Proc. an den Holzpreisen genießen, ge-
holfen werden kdunte.
Geschmeidwaaren sollen nach dem Entwurfe mit
15 fl. belegt werden. Ich gehe auf keine Erhöhung des
Zolles ein; sie nutzt nur der Schmuggeley, nicht den
inländischen Gewerben. Vielmehr wünschte ich eher eine
Verminderung dec Jolles von 20 fl. und eine gleiche Bele-
gung der Eisenwaaren, weil der Jollbeamte alle einzelnen
Stücke nicht wohl untersuchen kann.
Die Leistungen unserer vier Stahlhütten reichen nicht
zu, den inländischen Bedarf an Stahl zu decken, so rühm-
lich auch ihre Leistungen sind. Ich stimme daher für einen
Zoll von hoöchstens 5°f% kr. Die Menge der Gewerbe,
welche den Stahl verarbeitet, macht die vorgeschlagenen
Rückvergütungen unausführbar.
Der Zoll vom Eisendrahte mag in 5 fl. bestehen,
da unsere 10 Drahthütten vorzüglich im Hüttenamte Wun-
siedel des besten Drahtes genug erzeugen. Aber der Zoll
von Stahldrath, denunsere Nadelfabrikanten bedürfen und
von Kupferdrath, den wir meines Wissens außer in den
leonischen Fabriken nicht im Lande erzeugen, scheint 3 fl.
20 kr. ohne Nachtheil nicht übersteigen zu dürfen.
Am weitesten ging der Eifer einiger Mitglieder in
Belegung fremder Nadeln. Man hat von einem Zolle
von 500 — dooo fl. gesprochen. Daß aber unsere Na-
delfabriken die fremde Concurrenz nicht zu fürchten haben,
zeigt sich daraus, daß die Einfuhr nur in 55 Centnern,
Verhandl. XIII. Bd. 57