Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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dagegen die Ausfuhr in mehr als 1000 Centnern besteht. 
Man macht bey uns Nadeln so fein, daß sie auf dem 
Wasser schwimmen, und mit der englischen Etiquette: 
the very needled needs nimmt sie jede Dame fuͤr eng- 
lische. Der im Entwurfe vorgeschlagene Zoll von 15fl. 
ist hoch genug. Daß die Verfertigung optischer Instrumente 
keiner Unterstuͤtzung durch den Zoll beduͤrfe, habe ich be- 
reits erwaͤhnt; unser weltberuͤhmtes optische Institut kann 
mit allen andern in Concurrenz treten. 
Der Zoll von chemischen Fabrikaten darf nicht erhoͤht 
werden, wegen des Bedarfes derselben in Fabriken. 
Besonders aber trage ich darauf an, daß, so wie Pot— 
asche frey ausgehen soll, sowohl Potasche als Soda auch 
frey eingehen. Wir haben erst zwep beginnende Soda- 
fabriken im Lande, nemlich jene des Hrn. Schelfs za 
Wolfratshausen, und jene der Herren Umrath und 
Salzer zu Rosenheim. 
Den vorgeschlagenen Joll vom fabricirten Tabak zu 
g# fl. und von Blättern und Rippen zu 5 fl. finde ich zo 
hoch. Dle Defraudation besonders mittelst Certiftcate 
wird durch den hohen Zoll gar zu sehr begünstiget und 
der Preis der inländischen Blätter, wie die Erfabrung 
beweisst, dadurch doch nicht erhbht. Man kann die 
americanischen Blätter bey der Fabrikation nicht entbehren; 
die Rippen insbesondere dleuen zur Verbesserung der inländi- 
schen Blätter. Ich bin zwar einverstanden, für Blätrter und 
Rippen zur Vermeidung der Defrandation einen gleichen 
Zollsatz anzunehmen, aber nicht über 3 fl. ao kr. Be- 
denken Sie, daß der Preis der Blätter in Holland 2 5 — 
25 fl, der Rippen und Stengel 5 — 8 fl. ist. Vem 
fabricirten Tabak scheine der Joll von 2o fl. jenem von 
uo fl. vorzuziehen, um den Relz zur Defraudation zo 
mindern. Nimmt man diese milderen Zölle an, so sind die 
vom Hrn. Coreferenten vorgeschlagenen Rückvergü#tunger
	        
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