Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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wandelt werden soll, diese Flachsveredlung mit einer Spin- 
nerey zu verbinden, und die Bewohner jener Gegend 
freuen sich schon darauf. Es beruht nur noch auf der 
Genehmigung der Regierung; zugleich bietet er Alles auf, 
die Bewohner der Waldgegend zum vermehrten Flachsban 
zu gewinnen, wozu er von Geistlichen und Weltlichen 
durch ihre Mitwirkung schon vielen Vorschub erhalten hat. 
Dieser Patriot ist der Schoͤpfer einer verbesserten 
und nun wohl eingerichteten Bleichanstalt, deren Mangel 
in unserem Vaterlande Hr. College Heinzelmann rügte 
und beklagte, und ich fordere diesen unsern verehrten 
Herrn Collegen auf, sich der Bleichanstalt in Regensburg 
zu bedienen, und ich zweiste nicht, daß sie ihn satisfaci- 
ren wird. 
Im hohen Grade Pgtriot kränkt es denselben, wenn 
das Ausland sich einen Vorzug in etwas anmaßen will, 
was in unserem Land nur vergraben liegt. Besonders ist 
ihm eine Bekanntmachung im Kreis-Intelligenzblatt 
ddo. 1. May. l. J. schwer auf das Herz gefallen. Sie lau- 
tet, wie folgt: „Vom General-Comite“ des landwirth- 
„schaftlichen Vereins wurde wegen Elnfährung der Dop- 
„pel-Flachsspinnerey nach dem Anerbleten des Alovs 
„Maper aus ZJapfenhahe im Kdnigreich Würtemberg die 
„Vornahme einer Probe mit dieser Spinnerey angeordnet. 
„Als Resultat ergab sich, daß aus einem halben 
„„Pfund inländischen Flachses in auz Stunden, von einer 
„aus Würtemberg nach München bestellten Spinnerin, auf 
„dem Doppel-Spinnrade 6 Stränge 65 Fäden und auf dem 
„einfachen Rade von einer der besten Spinnerinnen zu 
„München in 354 Stunden 4 Stränge 34 Fäden, sohin 
„am erstern um 1 Strang 414 Fäden mehr gesponnen, 
„daß überhaupt in ungefähr 31 Stunden am Doppelrade 
19 Stränge 28 Fäden, am einfachen Rade aber in dem-
	        
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