Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

— 316. — 
staͤndigen, daß sie weder in gleicher Guͤte noch Menge und 
Wohlfeilheit vom Inlande gemacht werden, Ich will zuge- 
ben, daß dle Befdrderung der innern Industrie einen Ein- 
gangszoll erfordert, aber er darf den damit getroffenen Land- 
wirth nicht drücken, nicht zur veuen Steuer werden, und 
deßhalb stimme ich dem Antrage des Ausschusses bey, und 
bitte Sie, meine Herren! die von Hrn. von Utzschuei- 
der vorgeschlagenen Erhbhungen nicht anzunehmen. 
Sämereypen, Fette, Butter, Schmalz, 
Früchte. 
Ganz einverstanden bin ich aber mit Hrn. von Utz- 
schneider, dafß alle landwirthschaftlichen Producte, als 
Fette, Sämerepen, Obst, Früchte 2c. im Ausgange frey 
gelassen werden. Unser Franken, namentlich Bamberg, 
hat in seinen Gärtnereyen und Bau von Handelsgewäch- 
sen eine Quelle von Ausfuhrgegensiänden, die den wehl- 
thätigsten Activhandel bilden, wenn keine verheerende Zell- 
hand sich darein mischt. Große Summen gehen dafür 
und für Obst und Früchte ein, welche häufig das einzige 
Mittel darbieten, um Abgaben zu zahlen. 
Daß ich auch von 
Baumwolle und Baumwollengarn rede, 
meine Herren! darf Sie picht wundern, denn es ist dieß 
ein Materiale, dessen Veredlung uns hundert Tausende ins 
Land bringt, und mehr als 50,oo Menschen in einem 
Theil des Ober-Mainkreises ernährt. Nur allein die 
Baumwollenwaaren = Manufakturisten des Landgerichts 
Münchberg, welche vielleicht 8 — „2o,ooo Menschen 
beschäftigen, fertigen jährlich 150,000 Duzend baum- 
wollene Tücher und 10,ooo Stück f. g. Ankleidzeuge, wo- 
von beynahe, ja vielleicht mehr als die Hälfte ins Ausland 
geht. Bleibt der Zoll auf Garns so müssen diese Fabri= 
ken aufhdren; sie warten auch nur den Ausgang dieses 
Landtages ab, und die Regierung würde in einem solchen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.