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mit einem seit 3 Jahren verstorbenen Actionair der Zucker-
raffinerie zu Wunfsledel; er hat diese Anstalt vielleicht mehr
als einmal eingesehen; er hat von dem Oilrigenten dieser
Unstalt im vertraulichen und freundschaftlichen Wege ge-
naue Aufschlüsse erhalten, und doch vergessen, daß weder
in Hamburg noch in Wunsiedel alte Weir## 3ucker sieden,
sondern Juckersiedermeister mit 1 500 fl. — Zooo fl. Ge-
halt angestellt sind; er bat vergessen, daß nicht 10 ge-
wbhnlich bezahlte Taglbhner, sondern gegen 30 Arbeiter
angestellt sind, von denen der Anstalt einer im Durchschnin
3oo fl. des Jahres koster; er hat vergessen, daß die An-
stalt im beständigen Kampfe mit den Handelsconjunctu-
ren ist, häufig Verluste erleidet und um deßwillen ule
fl. vom Centver gewinnen konnte. Unter großen, grd"
ßern Begünstigungen als jetzt, hat die Raffinerte mit
Verlust gearbeiter, was den Ausländer, Herrn
Merk, mit großem Verluste austreten hieß; — er hat
endlich so ganz übersehen, daß die Actiongirs keine reichen
Leute werden, während sie es bey seinen Voraussetzungen
hätten werden müssen.
Auch Herr von Oerthel that seine Schuldigkeit
und wiederholte die gemachten falschen Voraussetzungen,
daß nemlich aus :2:00 Centner Farin 60 Pfund Raffinade
gemacht werden, um der Juckerraffinerie den Todesstoß
zu versetzen, alleln, wie schon gesagr, wir alle (mie Aus-
nahme des Herrn Fickenscher), die darüber gesprochen
haben, beweisen, daß wir die Sache doch nicht rechk zu
beurtheilen vermogen, und ich bitte Sie, melne Herren!
glauben Sie keinem von allen, auch mir nicht, und wenn
Sie selbst dem Herrn Collega Fickenscher niche glauben
wollen, so vertrauen Sie der Regierung, welche bep Fesi-
stellung des Jollsatzes gewiß alle Verhältnisse genau erwo-
gen hat, und bedenken dabey, daß eine Juckerraffinerie
der gefährlichste Gegner der Juckerhändler ist, weil diesen
die Bestimmung der Preise nicht mehr unbedingt überlassen