Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

gesprochen; sondern ich bin von der Voraussetzung des 
Freyherrn von Closen ausgegangen, nach welcher 
20 J9uckerraffinerien im Lande seyn sollten, und habe be- 
merkt, daß in diesem Falle auf eine Raffiuerie 5000 Cent- 
ner Rohzucker zu verarbeiten kämen. Keinem Zweifel ist 
unterworfen, daß hiezu 2o Arbeiter genügen würden. 
Ich habe nicht gesagt, ein altes Weib konne eine 
Zuckerraffinerle leiten, sondern daß das Zuckerraffiniren 
in Hamburg häufig in Familien von Weibern und Kindern 
getrieben werde, weil die Arbeit nicht vielmehr als den 
Taglohn abwerfe. Unsinn wäre es daher, wollte ich den 
Gewinn des Raffinateurs auf 0 fl. vom Centner anneh- 
men. Den Betrag von 9 fl. nannte ich lediglich als die 
Zolldifferenz. 
Dieses zur Berichtigung ! 
Der Abgeordnete Vetter lein gab hlerauf folgende 
Erwiederung: 
Der Herr Abgeordnete Dr. Rud hart hat in seiner 
Rede von den Zuckerraffinerien Bayerns gesprochen und 
gesagt: Während dem Kaufmann der fremde raffinirte 
Zucker 45 fl. pr. Cir. kostet, kann ihn eine inländische 
Raffinerie bey der bestehenden Zollbegünstigung um 30 fl. 
machen. Hr. v. Oerthel hat die nemliche Bemerkung 
vom Platz aus dem Hrn. Abgeordneten von Rudhart 
nachgesprochen. Der letztere verehrliche Redner hat aller- 
dings behauptet und die Worte gebraucht, 
daß alte Weiber das Zuckerstieden verstehen und 
treiben, 
daß ro mit dem gewohnlichen Taglohn bezahlte 
Taglbhner für eine Juckerraffinerie hinreichen, 
und daß der enorme Vortheil, den die Zollbegün- 
stigung gewährt, wie man wisse, doch nur Aus- 
ländern zukomme.
	        
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