Baͤcker ein nuͤtzlicheres Glied des Staatskoͤrpers sey als
der Schneider 7 ob der Blerbrauer mehr werth sey als der
Tischler? ob der Juckerraffinateur nützlicher sep als der
Spinner 7 Nimmermehr wollen wir solche Untersuchungen
anstellen. Wer sein erlaubtes Geschäft mit Fleiß und
Redlichkeit betreibt, wer dabey ein treuer Bürger, wer
ein guter Gatte, Vater, Sohn oder Bruder ist, der ver-
dient unsere Achtung, er führe fremde Waare ein oder
inländische aus, er gehdre zu welchem Stande er wolle.
Es sind Ihnen, meine Herren! viele Vorschläge zur
Erhbhung der Zdlle gemacht worden. Redner vor mir ha-
ben bereits die Nachtheile dieser Erhdhung geschildert. Be-
sonders scheint Ihre Absicht darauf zu gehen, auf gewisse
Colonialwaaren, nämlich auf Jucker und Caffee, noch viel
mehr zu legen, als bisher darauf gelegt war. Man will
sie von ro auf 15 fl. setzen. Ein verehrliches Mitglied
hat diese Artikel nicht mit Unrecht General-Sündenbdcke
genannt, sie sind es schon lange. Wenn man die Abgabe,
welche darauf liegt, mit der Abgabe vom Bier vergleicht,
so ist nicht zu läugnen, daß selbst 20 fl. davon entrichtet
werden kdnnten, um ein Verhältniß herzustellen. Allein
in der Erhebung llegt der große Unterschied der beyden Ab-
gaben. Der Malzaufschlag wird nur in gewissen Orten,
wo Malzmühlen sind, unter einer gewissen Controlle, und
was die Haustsache ist, nur von gewissen Leuten, den
Bierbrauern erhoben. Der Joll aber wird in allen Grenz-
ämtern, bey allen Jollstellen im Lande und von allen
Staatsangehdrigen, die verzollen mdgen, erhoben; die
Controlle der Waaren ist, wenn man nicht den Güterzug
und damit allen Handel hemmen will, unbeschreiblich schwie-
rig, und je höher die Zdlle, desto unwirksamer wird sie
werden. Gewiß würde die Erhebung des Malzaufschlages
viel schwieriger und der Entgang an Gefällen größer, wenn
man ihn, statt von der kleinern Zahl der Bierbrauer, von
der großen Zahl der Bierwirthe erhdbe. Aber bey Zucker