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solches Land, meine Herren, ist nicht. blos Ackerbau krei-
bendes Land — ist längst schon der Frage vorangeeilt,
welchen in dieser Beziehung erst jetzt zur Berathung ge-
bracht werden wollte. —
Zu 2. Diejenigen Stimmen, welche sich zu Gunsien
der Landwirthschaft wie der Gewerbe vernehmen ließen
und freundlich dem Landwirthe und dem Gewerbsmanne
ein Huhn im Topfe gönnen und wohl auch, wie wir
gehört, noch etwas mehr, wollen dennoch zunächst nur
die Vermehrung und Unterstützung der eigentlichen Ge-
werbe, — nicht der Fabriken.
Meine Herren, auch die Staatsregierung theilt die
Ueberzeugung, daß nicht immer die Größe eines wasser-
reichen Sees über dessen Werth entscheide, — daß der
Ueberfluß, welcher in vielen kleinen Bächen das Land
durchzichet und viele Wiesen fruchtbar macht, weit schaͤ-
tzenswerther seyn koͤnne. Glauben Sie doch ja nicht, meine
Herren, daß es in der Intention der Regierung liege,
Nabobs zu verschaffen; — Fabrikherren, welche nach
Laune die Schaar der Gewerbsgehuͤlfen tyrannisiren und
diesen ihr Handwerk nehmen, — ins Leben zu rufen;
die Regierung kennt den Werth und die Bedeutung des
eigenen Heerdes, die Kraft und Selbstständigkeit vieler
gewerböfleißiger Familien; aber, meine Herren, mit Recht
hat der Abgeordnete Freyherr v. Closen gefragt, ob es
denn moͤglich sey, allen Anforderungen des Bedürfnisses
und Geschmackes durch Handwerke zu erfüllen, ohne
Fabriken die Ausländer vom Markte zu verdrängen,
dem Inlande Verdienst und Arbeitslohn zu erhalten. Al-
lerdings werden viele Leistungen nur durch die Fabriken
moglich; es bedarf großer Rustungen zum Kampfe auf
dem Felde der Industrie in unsrer Zeit; — Gewerbs=
leute, welche sich in diesen Kampf ohne die Wasffen