Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Wenn uͤbrigens doch gehandelt werden soll, so müs- 
sen wir auch etwas biethen; denn biethen und wieder 
biethen sagt man, macht Kaufleute, und wenn wir dieses 
thun wollen, so meine ich, wir sollen die 2 fl. 30 kr., um 
die sichs handelt, eheilen, wodurch 0 fl. 15 kr. als Steuer- 
simplum herauskomme, was uns doch wieder um erwas 
näher an unser Ziel bringt. 
Der Abgeordnete Frhr. von Closen als Coreferent: 
Wenn die Mehrheit des Ausschusses diese Modification au- 
nahm, so war es nicht, daß etwa Mehrere glaubten, es 
wäre besser, wenn 7 fl. 30 kr. als Maßstab angenommen 
würde; alle waren im Gegentheil der Ueberzeugung, daß 
es vorzuziehen wäre, es beym Entwurfe zu belassen. Die 
Ursache, warum der Ausschuß auf Annahme der Modifß-= 
cation antrug, war nur der hohe Werth, den die Kammer 
in vier Sitzungen auf den Landrath gelegt hat. Man 
glaubte nicht durch ein festes Beharren auf einen Punct 
die Existenz des ganzen Gesetzes auf die Spitze stellen zu 
sollen. 
Unter den Rednern, welche sich heute für ein Sim- 
plum per 5 fl. erklärt haben, sind einige, die vorher nichr 
ungeneigt gewesen wären, selbst 10 fl. lieber anzunehmen, 
als das Gesetz fallen zu lassen; ja es war früher so ziem- 
lich allgemeine Stimmung, daß, wenn die Kammer der 
Reichsräthe auch auf 10 fl. bestiünde, man sich lieber da- 
rauf einlassen würde, als das Gesetz zu entbehren. 
Bep diesen Verhältnissen glaubte der Ausschuß einen 
angemessenen Mittelweg in den 7 fl. 30 kr. zu finden und 
diesen Maßstab annehmen zu sollen, nachdem die Kam- 
mer der Reichsräthe doch einigermaßen von einem Grund- 
satze abgegangen ist, an dem sie so fest zu halten schien, 
und nicht zu erwarten ist, daß sie ihre frühern Grund- 
sätze hzerüber ganz aufgeben werde
	        
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