Full text: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Dritter Band. (3)

536 Der Dardanellen-Feldzug vom 3. Dez. 1914 bis 10. Jan. 1916 
General Baldwin fällt. Auter Rhododendren und Oisteln liegen Tau- 
sende von Verwundeten und Toten beider Parteien gebettet. 
Als es Abend wird, ist der Höhenpunkt der Schlacht überstiegen, die 
Krisis zugunsten der Verteidiger entschicben, der Kodja Tschemen Dagh 
gerettet. 
Hamilton verzichtet auf die Durchführung des Angriffs, schaltet eine 
Pouse ein, schanzk, schafft Stahlschilde und Minenwerfer ans Land und 
verkettet die Front von Ari Burnu mit der Front von Suvla. Robeck 
schliebt die Suvlabucht durch ein kunstvolles Sperrneßz ab, um die im Innern 
liegenden Kampf- und Truppenschiffe vor den Auschlägen deutscher U. Boote 
zu bewahren und holt Verstärkungen von Imbros herbei. 
Am 13. August erneuert Hamilton die Schlacht, indem er bei Ana- 
forta angreift und sich auf den Kiretsch Tepe wirft, der störend in seiner 
linken Flanke sitzt. Zu spät — Liman hat ebenfalls Verstärkungen erhalten, 
einzelne vom anatolischen Afer berübergezogene Batkaillone, die vom Mar- 
schall selbst an den äußersten rechten Flügel geführt werden, um den Kiretsch 
Tepe und die Seeflanke zu sichern. Sie entsetzen die zu Schlacke gebrannten 
Gendarmen. Vier Tage wird auf den Stufen des Vorgebirges gerungen. 
Als Kadri-Bei als letztter überlebender Offizier seines Bataillons am 
17. August fällt, ist der englische Angriff am Zusammenbrechen. 
Bei Anaforta, wo Hamilton ebenfalls angegriffen hak, endet schon der 
erste Tag zuungunsten der Briten. Anfangs gewinnt der Angriff Raum. 
Oberst Beauchamp bricht an der Spitze des 5. Norfolkregimenés in die 
türkischen Linien, wird aber abgeschnitten und fällt in einem Eichendickicht 
mit 16 Offizieren und fast allen seinen Leuten von des Gegners Hand. 
Troß dieser Rückschläge und des Scheiterns der Amfassungsbewegung, 
die längst wieder in eine Frontalschlacht gemündet hat, hält Sir Jan Ha- 
milton an seinem HPlane fest. Er entset Stopford des Kommandos und 
kabelt dem Kriegskabinett, daß er nochmals 50 000 Mann haben mücsse, 
um der Flotte einen Weg nach Konstancinopel zu öffnen. Als er zu seiner 
Lberraschung ablehnenden Bescheid erhält — Marschall Freuch braucht 
alle verfügbaren Truppen zur Ourchbruchsschlacht bei Loos —, versucht 
er das Außerste, indem er alles zusammenrafft, was noch auf den Inseln 
und in Agupten lagert, und am 21. August den Kampf aus eigener Kraft 
erneuert. 
Die Engländer versuchen noch einmal, die kürkische Front mit Gewalt 
zu durchbrechen. 
Es war ein glübend heißer Tag, die Luft flimmerte auf dem gelben 
Strand und stand schwarzblau über den kahlen, grauen Höhen. Das Meer 
lag hingegossen wie wallendes Metall. Robecks Beschießung türmte Sand- 
und Staubsäulen über den türkischen Gräben und setzte Gras und Gestrüpyn 
in Brand. Feuerschlangen liefen an den Hügeln hin und versengten die
	        
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