Goethes Faust, sondern aus den Politikern der Mehrheit.
Oie decken Erzberger mit ihren Leibern und ihrer Lungenkraft.
Daß die Minister im neuen Oeutschland dem Parlament ver-
antwortlich sind, ist eine Farce: sie sind aus der Mehrheit
genommen, und die Mehrheit stimmt für sie, Sela.
Es geht Heute in dem deutschen Berfassungshause zu wie
in einer beliebigen roten Volksversammlung, in der ein
Bürgerlicher auftritt. Man hört ihn an oder brüllt ihn nieder,
auf jeden Fall aber hat ein Roter das letzte Wort und den
"überwältigenden“ Beifall. Dazwischen sprechen noch viele,
sehr viele Rote; alle unter überwältigendem Beifall. Denn
keiner antwortet auf die Fragen des Einsamen. Sagt dieser:
„Draußen ist Glatteis!“, so erwidern jene: „DOein Vetter hat
einen Zplinderhut.“ Die Zungengeläufigkeit ist die Haupt-
sache. Der Zuhörer darf nur ja nicht merken, daß man die
wesentlichen, Einwände des Bürgerlichen überspringt.
Der ODeutsche Volksparteiler Dr. Voegler, Generaldirektor
von Deutsch-Luxemburg, tut beute den schweren Gang, geht
mitten binein in die Mehrheit und stracks auf Erzberger zu.
Millionen Deutscher da draußen begleiten ihn im Geiste. Er
weist bei der Begründung der Interpellation Heinze über
die Führung unserer Geschäfte in Spaa und Trier nach, daß
Erzbergers „Waffenstillstände“ dem Oeutschen Reich die
Kirchhofsruhe des wirtschaftlichen Todes bringen, daß Erz-
berger mit einem Mindestmaß an Sachkunde ein Höchstmaß
an Anmaßung gegenüber dem Angebot sachverständiger Be-
ratung verbindet. Seit dem 9. November hätten wir schon
21 Hochöfen in Rheinland-Westfalen ausblasen müssen;
unsere große Industrie erstarre und vereise.
Die Mehrheit aber sagt: „Ludendorff war unser Unglück
im Kriege.“
Dr. BVoegler stellt fest, daß im dem amtlichen Protokoll der
Waffenstillstandskommission, also einem geschichtlichen Akten-
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