dudinge (Bedeutung). Touooren uorden (vorher führten) de
Herren en gron (grünes) netelenblat.«
Das sogenannte Nesselblatt blieb denn auch
im Wappen erhalten und erst in neuerer Zeit
beginnt man wieder auf die alte, richtige Form
des Schildbeschlages zurückzugreifen, doch sollte
man dabei auch berücksichtigen, dass die Figur
sich nach der Form des Feldes zu richten habe.
Die alte dreieckige Form war durch den goti-
schen Schild bedungen; in einem viereckigen
Felde müsste sie sich derselben anschliessen, wie
wir dies auch in den alten Siegeln oftmals zu
sehen bekommen. (Fig. 106.)
Fig. 106. Schaum- . .
che Ban Das Kleinod der Schaumburger, aus Fähnchen
ner in einem Sie- und Pfauenfedern gebildet, besass verschiedene
gel von 1304. Formationen.
Gerhard I. (1254) führte einen oben mit Pfauenfedern ge-
schmückten Spitzhut, den Stulp des Hutes mit vier Fähnchen
besteckt. ,
Adolf V, der Pommer (nach seiner Gemahlin so genannt)
(1280), führte vier Fähnchen zwischen zwei Pfauenwedeln, die
Fähnchen mit dem Schildbilde geziert.
Auch Stierhörner mit Fähnchen und Pfauenfedern besteckt
finden sich als Helmkleinod gebraucht. (Kleinod Gerhards II.
d. Grossen 1317.)
Im Wappenbuche des Herold Gelre (Herolds von Geldern),
aus der Mitte des XVI. Jahrhunderts, erscheint eine sehr hübsche
7.—
' Darstellung des Schauenburg-holsteinischen Wappens (Fig. 107);
' auch das Wappenbuch »van den Ersten« enthält eine Skizze dieses
| Wappens (Fig. 108); derselbe Codex bringt ferner noch ein anders
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Fig. 108. »der greve van Holsteins
(Wappenbuch „van den Ersten“ c. 1380.)
tingiertes Wappen für die Grafen von Schauenburg, nämlich
einen roten Schild mit weissem Zackenrand, also ganz in der
Fig. 107. Wappen von Holstein.
(Gelre’s W. B. c. 1334— 1375.)
Weise, wie der Schild ursprünglich geführt wurde.
Tafel XV.
HERZOGTUM BRAUNSCHWEIG.
Das Herzogtum besteht aus drei räumlich getrennten Gebieten, und zwar a) aus den Kreisen Braun-
schweig, Wolfenbüttel und Helmstedt, b) aus den Kreisen Gandersheim, Holzminden nebst dem Amte
Harzburg und c) aus dem Kreise Blankenburg. Ausser diesen gehören zu Braunschweig noch dic Exklaven ,
Thedinghausen, Kalvörde, Bodenburg, Oelsburg und Östharingen.
as Grosse Staatswaßpen des Herzogtums zeigt einen Schild,
der zweimal gespalten und dreimal geteilt ist; es er-
scheinen in den Feldern folgende Wappen:
ı) Im goldenen, mit roten Herzen bestreuten Felde ein
rtot-bewehrter, blauer Löwe. (Herzöge von Lüneburg älterer
Linie.)
2) In Rot zwei goldene, blau gezungte Leoparden über-
einander. (Aerzöge von Braunschweig älterer Linie.)
3) In Blau ein rot gekrönter und bewehrter silberner Löwe.
(Grafschaft Everstein.)
4) Im roten Felde mit von Silber und Blau gestückter
Borde ein goldener Löwe. (Herrschaft Homburg.)
5) In Gold ein blau gekrönter, bewehrter und gezungter
roter Löwe.
Im Vereine mit
8) In Blau ein rot bewehrter silberner Adler (Grafschaft
Diepholz.)
6) Quergeteilt; oben in Rot ein blau bewehrter und ge-
zungter goldener Löwe, unten von Gold und Rot sechsmal quer-
gestreift. (Grafschaft Lauterberg.)
7) Quergeteilt; oben in Gold zweischwarze, auswärtsgekehrte
Bärentatzen (Grafschaft Hoya); unten geteilt: oben von Rot und
Silber viermal quergestreift (Grafschaft Neu-Bruchhausen), unten
von Silber und Blau geständert (Grafschaft Alt-Bruchhausen.)