Full text: Deutsche Wappenrolle.

9) Von Silberund Rot zu zwölfPlätzen geschacht. (Grafschaft 
Hohlnsiein.) 
10) In Silber eine rechte, rote Hirschstange. 
Regenstein oder Reinstein.) 
(Grafschaft 
ır) In Silber ein schreitender, schwarzer Hirsch. (Graf- 
schaft Klettenberg.) 
ı2) In Silber eine linke, schwarze Hirschstange. (Graf- 
schaft Blankenburg.) 
Auf dem Schilde ruht die purpurn gefütterte Herzogskrone, 
über der fünf gekrönte Spangenhelme sichtbar werden. 
In der Mitte erscheint der Helm der Herzöge von Braun- 
schweig-Lüneburg mit rotgoldener Decke. Aus der Helmkrone 
erhebt sich ein roter, goldgekrönter Köcher (officiell eine silberne 
Säule), in den Pfauenfedern gesteckt sind. Die Federn sind mit 
einem goldenen, sechsstrahligen Sterne belegt. Zu Seiten des 
Köchers sind zwei rot gestielte, silberne Sicheln angebracht, 
deren Rücken mit Pfauenfedern besteckt sind. Zwischen den 
Sicheln erscheint ein laufendes, silbernes Pferd. 
Rechts von dem mittleren Helme steht der Helm der 
Grafschaft Heya, der zwei aus der Krone wachsende schwarze 
Bärentatzen zeigt. Die Decke ist schwarz-gold. 
Links erscheint der Helm von Af- und Neu-Bruchhausen 
mit rot-silberner Decke. Das Kleinod bilden zwei übereck 
von Blau und Silber geteilte Büffelhörner, zwischen die 
sieben (auch 14) rot-silbern geteilte Fähnchen an goldenen 
Lanzen gesteckt sind, 
An der rechten Ecke sehen wir den Helm von Hoknstein 
und Zauterberg: eine rote und eine silberne Hirschstange (Hohn- 
stein), zwischen denen sich der Pfauenstoss von Lauterberg er- 
hebt. Die Decke ist rot-silbern. 
An der linken Ecke erscheint der Helm mit den Kleinoden 
von Diepholz: rotes und silbernes Büffelhom, Regenstein: rote 
Hirschstange, und Dlankenburg: schwarze Hirschstange. Die 
Decke ist ebenfalls rot-silbern. 
In der offiziellen Darstellung des Staatswappens tragen 
uniformell #//e Helme blau-goldene Helmdecken; wir haben uns 
erlaubt, die Helme mit ihren alten, ihnen zugehörigen Decken 
zur Abbildung zu bringen. 
Um den Schild schlingt sich die Kette des Herzoplich 
Draunschweigischen Ordens Heinrichs des Löwen. (Gestiftet 
durch Herzog Wilhelm am 25. April 1834.) Das Kleinod be- 
steht in einem hellblauen, goldbordierten,, achtspitzigen Kreuze 
mit Kugelenden, dessen Winkel mit dem herzoglich gekrönten, 
goldenen Initial des Stifters (W) gefüllt sind. Im unteren Arme 
des Kreuzes ist ein goldgekrönter, silerner Spangenhelm an- 
gebracht, der das Kleinod von Braunschweig-Lüneburg über sich 
trägt. Zwischen den gezaknten, silbernen Sicheln erscheint ein 
roter Grund, von dem sich der hier silberne Köcher (Säule) und das 
silberne Pferd abheben. Die Pfauenfedern des Köchers und der 
Sicheln sind auf die drei oberen Arme des Kreuzes verteilt. 
Zwischen den Zacken des oberen Kreuzarmes erscheint ein auf 
goldenem Boden schreitender, goldener Leopard zwischen zwei 
grünen Lorbeerzweigen, die die Verbindung mit der über dem 
Kreuze schwebenden Herzogskrone herstellen. Diese ist wieder 
durch kleine Kettchen mit der aus zwei verschiedenen Gliedern 
gebildeten Collane verbunden. 
Das grössere Glied besteht aus dem in einem Schilde ver- 
einten Wappen von Braunschweig und Lüneburg, über dem ein 
herzoglich gekrönter, goldener Löwenkopf sichtbar wird. Hinter 
den Schild sind sechs Fahnen mit den Wappenfiguren von 
Braunschweig undLüneburg in abwechseinder Reihenfolge gesteckt. 
Als Schildhalter fungieren zwei goldene Leoparden. 
Das kleinere Kettenglied wird von einem kreisrunden 
Medaillon gebildet. Im weiss emaillierten Mittelgrunde erscheint 
der gekrönte, goldene Buchstabe W, in der goldgesäumten, roten 
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Borde in goldenen Lettern die Ordensdevise »IMMOTA ° FIDES«. 
(Unbewegliche Treue.) 
Als Schildhalter dienen zwei grünbekränzte Waldmänner 
mit Keulen in den Händen. Unter dem goldenen Fussgestell 
des Wappens und seiner Schildhalter erscheint in lichtblauem, 
goldgesäumtem Bande die Devise »NEC  ASPERA - TERRENT«. 
(Selbst Widerwärtigkeiten schrecken mich nicht.) 
Das Ganze ist unter einem hermelingefütterten Purpur- 
mantel angebracht, der aus einer Herzogskrone herabfällt. 
Dieses Grosse Staatswappen wird, namentlich in den Siegeln, 
auch ohne Helm geführt; damit nun eine der Hauptfiguren des 
Wappens, das silberne Pferd, das alte Wappenbild von Nieder- 
sachsen, nicht verloren geht, wird dasselbe in diesem Falle als 
Schildfigur eingerückt und veranlasst eine kleine Verschiebung 
der Felder. (Fig. 109.) Das laufende, silberne Pferd im roten 
  
  
Fig. 109. Schild des Grossen Staatswappens 
von Braunschweig, wenn dasselbe ohne 
Helme geführt wird. 
Felde wird als Mittelschildchen auf das fünfte Quartier gelegt, 
die beiden Felder der Grafschaft Diepholz nach abwärts gerückt. 
Der Hirsch der Grafschaft Klettenberg, von seinem Platze ver- 
drängt, kommt unter das Feld von Bruchhausen zu stehen, 
während die Hirschstangen von Blankenburg und Regenstein in 
einem Felde vereint werden. 
Im Siegel des letztverstorbenen Herzogs von Braunschweig 
(T 1884) finden wir diese Zusammensetzung angewandt, wobei die 
Wappen vonHoya und Bruchhausen miteinander geviert wurden, 
wie dies bereits im XVII. Jahrhundert üblich war. In dem durch 
Reskript des Herzoglichen Staatsministeriums vom 31. Mai 1859 
festgesetzten Grossen Staatswappen ist diese Vierung als voll- 
kommen überflüssig, nicht mehr vorgenommen worden. Dem 
Pferde von Niedersachsen, in einem Herzschildchen untergebracht, 
begegnen wir bereits in einem Siegel Herzogs Johann Friedrich 
(T 1679) aus der jüngeren Lüneburgischen Linie. 
Fig. 110. Kleines Staatswappen 
des Herzogtums Braunschweig. 
Ein Äleineres Staatswappen von Braunschweig bringt die 
nächste Tafel XVII. in ihrer ersten Figur zur Darstellung. 
Der Schild ist gespalten und zeigt vorn das Wappen von 
Braunschweig, rückwärts jenes von Lüneburg. Um den Schild 
ist ein rotes, goldgesäumtes Schnallenband gelegt, das in goldenen 
Lettern die Devise des Ordens Heinrich des Löwen »IMMOTA ° 
FIDES« trägt. Auf diesem Bande, das von der Kette dieses 
Ordens unterzogen ist, ruht oben die Herzogskrone. 
Als Schildhalter dienen zwei herzoglich gekrönte, vorwärts- 
sehende goldene Löwen, die auf einem blauen, goldgesäumten 
Bande fussen; das Band trägt in goldenen Lettern die Devise 
»NEC - ASPERA - TERRENT«. 
Kommen die beiden Schildhalter nicht zur Anwendung, so 
fällt natürlich auch das untere Spruchband weg, dafür erscheint
	        
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