Standarte Sr. Durchlaucht des Fürsten von Schwarsburg-Rudolstadt.
Dieselbe, 4 m im Quadrate, zeigt auf gelbem Flaggtuch
den Doppeladler des Landeswappens, unter ihm Gabel und
Kamm. (Fig. XXUL)
Se. Durchlaucht der Fürst zu Waldeck und Pyrmont
führt nach Mitteilung der Landesdirektion derzeit keine spezielle
Standarte, sondern bloss die Landesflagge, von Schwarz, Rot und
Gelb quer gestreift. Die ehemals benützte Standarte: Gelbes
Flaggtuch mit schwarzem Sterne (Waldeck), in der Oberecke ein
weisses Quadrat mit einem roten Ankerkreuz (Pyrmont), scheint
ausser Gebrauch gekommen zu sein.
Standarte Sr. Durchlaucht des Fürsten Reuss d. L.
Das fürstliche Haus führt eine hellrote Standarte (2: 2,5),
in deren rechtem Obereck, am Flaggstocke ein gellyes Quadrat
(1:1) erscheint, das von einem schwarzen Andreaskreuz über-
zogen ist. (Fig. XXXII)
Die Farben der Standarte entsprechen den Landesfarben:
Schwarz, Rot, Gelb; das schwarze Andreaskreuz im gelben Felde
ist dem Wappen des Burggraftums Meissen, das rote Feld wahr-
scheinlich dem Wappen der Grafschaft Hartenstein entnommen,
die beide sich von 1426— 1440 im Besitze der Herren von Plauen
befanden, und die diese Titel bis 1572, in welchem Jahre diese
Linie ausstarb, geführt hatten.
83
Se. Durchlaucht der Fürst Reuss j. L. führt keine spezielle
Standarte, sondern benützt die Landesflagge.
Grosse Standarte Sr. Durchlaucht des Fürsten zu Schaumburg-Lippe.
Dieselbe zeigt auf weissem Flaggtuche das grosse Wappen
des Landes. (Fig. XXXID.)
Kleinere Standarte Sr. Durchlaucht des Fürsten eu Schaumburg-
Lippe.
Diese Standarte ist quadratisch, in den Landesfarben Weiss,
Rot und Blau quergestreift, und enthält im Mitteistreifen ein
weisses Medaillon mit dem kleinen Wappen des Landes. Die
Bärte der Rosen in beiden Standarten sind grün gefärbt, ab-
weichend von dem Wappenbilde. (Fig. XXXIV.)
Beide Standarten werden auch von den anderen Mitgliedern
des Fürstlichen Hauses geführt.
Standarte weiland Sr. Durchlaucht des Fürsten zur Lippe.
Eine neuere Standarte, von Rot und Gelb sechsfach quer-
gestreift und mit dem kleinen Wappen des Landes belegt (Fig.XXXV),
wurde bei besonders festlichen Anlässen gehisst. Die Ordnung
der Streifen der neuen Standarte entspricht nicht den Landes-
farben — Gelb über Rot — die auf der alten Standarte in ihrer
richtigen Stellung erscheinen.
Dieselbe zeigt das Flaggtuch von Gelb über Rot quer-
geteilt und mit dem kleinen Landeswappen belegt.
Tafel XXI.
DIE FLAGGEN DES KAISERLICHEN JACHT-KLUBS, DER DEUTSCHEN
KRIEGS- UND HANDELS-MARINE UND DER KOLONIEN NEBST DER
LANDESFLAGGE DES REICHSLANDES.
(Hessen als Nachtrag zur Tafel XIX, ercheint hier an
erster Stelle der- Breitwimpel Sr. Majestät des deutschen
Kaisers (Fig. D, welcher nur auf besonderen Befehl Sr. Majestät
an Stelle der Kaiserstandarte im Grosstopp des Schiffes ge-
hisst wird.
Der Kaiserliche Facht-Klub, 1891 zu Kiel gegründet, führt
folgende Flaggen:
Klubflagge (Fig. D). Deutsche Nationalflagge, in der Mitte
belegt mit einem von einer goldenen Schnur gesäumten elliptischen
Medaillon, welches die deutsche Kaiserkrone über einem un-
klaren (d. h. mit Tau umwundenen) Anker zeigt, auf welchen
ein goldenes Adlerschildchen gelegt ist.
Stander des Kommodore (Fig. II) — Flagge Sr. Majestät
des Kaisers Wilhelm U. "
Stander des Vize-Kommodore (Fig. IV) — Flagge Sr. Königl.
Hoheit des Prinzen Heinrich von Preussen, kenntlich durch den
roten Ball im Obereck.
Stander der Klub-Mitglieder (Fig. V).
Flaggen der Deutschen Kriegs-Marine:
Deutsche Kriegsflagge (Fig. XV). Das weisse Flaggtuch
(Höhe = 3,75 m, Länge = 6,25 m) wird durch ein schwarzes
Kreuz, dessen Arme wieder von schwarzen Strichen begleitet
werden, in zwei kürzere und zwei längere Felder geteilt. Das
erste, obere Feld (1,6 m hoch, 2,4 m lang) zeigt die Reichs-
farben Schwarz-Weiss-Rot, und ist in der Mitte mit dem Eisernen
Kreuz belegt. Auf der Kreuzungsstelle der Arme liegt ein kreis-
rundes, weisses Medaillon mit dem preussischen Adler. Die deutsche
Kriegsflagge besitzt dieselbe Formation, wie die Kriegsflagge des
Norddeutschen Bundes, welche am ı. Oktober 1867 zum ersten-
male gehisst wurde.
Als Kuriosum sei hier auch die deutsche Kriegsflagge vom
Jahre 1848 erwähnt, wie solche in der Bundesversammlung
am 31. Juli festgesetzt wurde. Sie zeigte schwarz-rot-gelbe
Querstreifen und trug oben am Flaggstock ein in den roten Streifen
übergreifendes gelbes Viereck, das die Figur des deutschen
Bundeswappens, den schwarzen Doppeladler zeigte.