in die Mitte gestellt, die Fransen unten am Hermelin weggelassen,
um für die Orden einen grösseren Raum zu gewinnen.
Se. Konigl, Hoheit, der Grosshersog von Hessen und bei
Rhein etc. führt dasselbe Wappen, ebenso Ihre Grossherzog-
lichen Hoheiten, die Prinzen des Grossherzoglich - hessischen
Hauses.
Die hessischen Hoflieferanten bedienen sich für ihre Zwecke
desselben Wappens, doch kommt meist nur der gekrönte Schild
mit den Schildhaltern zur Anwendung.
Wir verdanken die Vorlage des offiziellen Wappens und die darauf
bezüglichen Mitteilungen der besonderen Liebenswürdigkeit des Gross-
herzogl. hessischen Staatsministers, zugleich Minister des Grossherzog-
lichen Hauses und des Acussern sowie dem Chef des Grossherzoglichen
Hofmarschallamtes, welch letzterer uns die Nachricht zukommen liess,
dass das hessische Staatswappen eine Neubildung erfahren dürfte, die
aber nach einer Mitteilung von seiten der Kabinetts-Direktion Sr. Königl.
Hoheit des Grossherzogs in nächster Zcit noch nicht zu erwarten sein
wird. Ein diesbezüglicher Entwurf ist allerdings Sr. Königl. Hoheit
bereits unterbreitet, cine Allerhöchste Entschliessung hierüber aber noch
nicht getroffen worden.
Se. Grossherzogl. Hoheit Prinz Alexander, Ludwig, Georg, Fried.
Emil von Hessen und bei Rhein (f ı5. Dez. ı886), morganatisch mit
Julie, Gräfin von Hauke (f ı8. Sept. 1895) am 28. Oktober ı851 vermählt,
ist der Stammvater der Baltenbergischen Linie, deren Glieder am 26. De-
zember ı$958 mit dem Prädikate „Durchlaucht‘‘ in den Fürstenstand cr-
hoben wurden.
Die Prinzen von Battenberg führen folgendes Wappen:
Der Schild ist geviert und zeigt im ersten und vierten Quartiere
ein von einer von Rot und Silber sechzehnfach gestückten Borde um-
schlossenes blaues Feld, in dem ein goldgekrönter und bewehrter, von
Silber und Rot zehnfach quergestreifter Löwe erscheint. Das zweite
und dritte Quartier zeigt in Silber zwei schwarze Pfähle.
Letzteres Bild ist dem Wappen der schon längst ausgestorbenen
Grafen von Battenberg, eines rheinischen Dynastengeschlechtes, ent-
nommen.
Auf dem Schilde ruhen zwei goldene, gekrönte Spangenhelme.
Der rechtsstehende Helm mit rot-silberner Decke trägt als Kleinod,
zwei mit grünen Zweigen besteckte von Rot und Silber ähnlich dem
Löwen quergestreifte Büffelhörner, der linksstehende Helm mit schwarz-
silberner Decke, schwarz-silberne Straussenfedern. Als Schildhalter dient
rechts ein naturfarbener, doppelschweifiger Löwe, links ein Löwe von
Silber und Rot zehnfach quergestreilt, die beide auf einem goldenen _
Ornamente fussen, um das ein blaues Band mit der goldenen Devise
»IN ' TE DOMINE ' SPERO«
(Auf dich Herr hoffe ich.) geschlungen ist.
Das Ganze steht unter einem purpurnen Wappenmantei, ‚er aus
einer Fürstenkrone herabfällt.
Diesem Zweige des hessischen Hauses gehörte auch der ehe-
malige (1879—ı886) Fürst von Bulgarien, Alexander I. an, der als solcher
in seinem grossen, persönlichen Wappen, einen Herzschild führte, der
den hessischen Löwen zeigte, überhöht von einem dreilätzigen, silbernen
Turnierkragen mit zwei schwarzen Pfählen, entsprechend dem zweiten
Quartiere des battenbergischen Wappens. *
Prinz Heinrich von Hessen vermählte sich morganatisch mit Karo-
line Willich, genannt von Pöllnitz, im Jahre 1878, die gleichzeitig zur
Ereiin von Nidda erhoben wurde. (f 1879.)
Ihre Nachkommen erhielten den Grafenstand, als Grafen zu Nidda
mit folgendem Wappen: Schild von Schwarz über Gokl quergeteilt, oben
zwei achtstrahlige, silberne Sterne nebeneinander. Der Helm mit schwarz-
goldener Decke frägt einen ebenso tingierten Wulst und einen oflenen
Flug, auf dem sich das Schildbild wiederholt. (Das alte Wappen der
Grafschalt Nidda.)
Im Jahre 1892 vermählte sich Prinz Heinrich zum zweitenmale und
zwar ebenfalls morganatisch mit Emilie HrZi€ von Topuska, die am
4. Oktober 1893 zur Frau von Dornberg erhoben wurde. Das Wappen
zeigt im roten Schilde drei silberne Rauten, 2, ı, gestellt. Der gekrönte
Spangenhelm mit rot-silberner Decke trägt zwei rote Büffelhörner,
zwischen denen eine silberne Raute erscheint. (Wappen der alten, aus-
gestorbenen Dornbergs, doch in anderen Farben und mit anderem
Kleinode.) Am 14. September 1895 erfolgte die Erhebung in den Frei-
herrenstand.
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Prinz Wilhelm vermählte sich 1884 gleichfalls morganatisch mit
Josefine Bender, die am ı5. April d. J. in den Adelstand „vor Lichten-
derg“ erhoben wurde. Das Diplom datiert vom 7. Juni 1890. Die Lichten-
bergs führen das Wappen der ehemaligen hessischen Herrschaft Lichten-
berg im Elsass: Im rotbordierten, silbernen Schilde ein gekrönter,
schwarzer Löwe, am Helme ein wachsender, silberner Schwan mit gol-
denem Schnabel. Decke: rot-silbern.
Die ältere Jandgräfliche Linie des hessischen Hauses ver-
zweigt sich derzeit noch in drei Aeste, und zwar:
a. Hessen-Cassel (Kurhaus), gestiftet 1567;
b. Hessen-Philippsthal, gestiftet 1666, und
c. Hessen-Philippstbal-Barchfeld, gestiftet 1721.
Sowohl Se. Köniel. Hoheit Alexander Friedrich, Landgraf
von Hessen, wie Ihre Aokeiten, die übrigen Landgrafen von
Hessen führen so ziemlich dasselbe Wappen, das bis 1866 das
Staatswappen des Kurfürstentums Hessen gebildet hatte.
Das Grosse Wappen (Fig. 54) zeigt einen zweimal ge-
spaltenen und zweimal geteilten Schild, dessen zweites und
achtes Feld nochmals quergeteilt ist. Die Felder enthalten
folgende Wappen:
I) Grossherzogtum Fulda (16. Oktober 1815 von Preussen
erhalten): in Silber ein facettiertes, schwarzes Kreuz.
2) a.oben, Fürstentum Hanau (1736, nach Aussterben des
letzten Grafen von Hanau an Hessen gefallen): das Feld ist
geviert und mit einem Mittelschilde belegt.
Schild des Grossen Wappens der
Landgrafen von Hessen.
Fig. 34.
Der Mittelschild, von Rot über Gold geteilt, ist das Wappen
der Herrschaft Münzenberg;, das erste uud vierte Quartier zeigt
das Wappen der Grafschaft Hanau: in Gold drei rote Sparren
übereinander; das zweite und dritte Quartier das Wappen der
Grafschaft Reineck: achtfach von Rot und Gold quer gestreift.
b. unten: Grafschaft Katzenelnöogen (27. Juni 1479 an
Hessen gefallen): in Gold ein blau gekrönter, roter Löwe.
3) Fürstentum Hersfeld (Abtei Hersfeld, dessen letzter Abt
1606 gestorben, 1648 definitiv an Hessen gefallen): in Silber.
ein rotes Patriarchenkreuz.
4) Grafschaft Ziegenhain (14. April 1450 nach dem Tode
der letzten Grafen von Ziegenhain an Hessen gefallen): von
Schwarz über Gold geteilt, oben ein sechsstrahliger, facettierter
silberner Stern.
5) Landgrafschaft Hessen: in Blau ein von Silber und
Rot zehnfach quergestreifter, gekrönter, goldbewehrter Löwe.
6) Grafschaft Nidda (14. April 1450 nach dem Tode des
letzten Grafen von Ziegenhain, welcher Faus Nidda seit 1329
besessen hatte, an Hessen gefallen): von Schwarz über Gold ge-
teilt, oben zwei achtstrahlige, facettierte, silberne Sterne.
7) Fürstentum Fritzlar (vier mainzische Aemter unter diesem
Titel 1803 an Hessen gefallen): in Blau ein schwebendes, goldenes
Hochkreuz, "