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Johann Georg der Prinzessin Maria Isabella von Württem-
berg die Hand zum Bunde. Es ist bekannt, daß Prinz Max
sich dem geistlichen Stande gewidmet hat; er erhielt am
26. Juli 1896 die letzte Priesterweihe.
Ülberaus frohe und festliche Tage brachte der Juni 1889,
als das ganze Land teilnahm an der Feier des 800jährigen
Bestehens der Herrschaft des Hauses Wettin über Sachsen.
Es geht über den Rahmen dieses Büchleins hinaus,
die einzelnen Festtage zu schildern, die auch durch die
Anwesenheit des deutschen Kaiserpaares vom 17. bis 18. Juni
verschönt wurden. Was in glanzvollen Veranstaltungen
und sinnigen Aufmerksamkeiten vom höchsten bis zum nied-
rigsten Unterthan in warmherziger Liebe gethan werden
kann, das hat das sächsische Volk und seine Armee in diesen
herrlichen Tagen gezeigt. Das wertvollste Geschenk brachte
dem König der Landtag, indem er die Gelder bewilligte zu
dem zeitgemäßen und geschmackvollen Umbau des Residenz-
schlosses zu Dresden, das nun vollendet ist und eine Zierde
der Hauptstadt bildet. Bei dieser Gelegenheit ist auch das
große sächsische Staatswappen (S.3) neugestaltet worden, woran
König Albert persönlichst Anteil genommen hat; es wurde
durch Verordnung vom 7. Juni 1889 publiziert. — Unter
allgemeinster Teilnahme feierte dann König Albert am
22. Oktober 1893 sein goldenes Militärjubiläum. Georg,
seit dem 4. Juli 1888 Feldmarschall, überreichte dem Könige
eine ihm von der Armee gestiftete goldene Kette zu dem
Militär-St. Heinrichsorden, und Kaiser Wilhelm II., der an
der Spitze der kommandierenden Generale sämtlicher deutscher
Armeekorps erschienen war, verehrte dem Jubilar einen kost-
baren mit Brillanten besetzten Marschallstab. Bei der im
Eckparadesaale des Residenzschlosses stattfindenden glänzenden
Tafel, die mit den erlesensten Schätzen der Meißner Porzellan-
industrie und den berühmtesten Stücken des grünen Gewölbes
ausgestattet war, brachte der Kaiser in schwungvollen Worten
den Trinkspruch auf das Wohlergehen seines erlauchten
Freundes aus.
Und hierbei wollen wir zum Schlusse noch des schönen,
herzlichen Verhältnisses gedenken, das unsern geliebten König
und sein Haus mit. Hem kaiserlichen verbindet. So lange