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von Gestalt, doch ein wackerer Kämpe (II. V., 801). Während
des Vaters Abwesenheit in Italien (März bis Juli 1838)
hatte sich der junge Prinz so gut darauf eingeritten, daß er
ohne Bedenken zu dem Hauptmanöver beritten gemacht
werden konnte. Er zeigte dabei eine solche Aufmerksamkeit
und ein solches Interesse für das militärische Schauspiel, daß
sein Vater noch später in freundlicher Rückerinnerung daran
sagte: „Es war wie ein Vorspiel seiner künftigen kriegerischen
Leistungen. * Als sich im Herbst 1839 das Regiment Albert
ins Kantonnement bei Wurschen begeben hatte, trafen gegen
das Ende der ÜUbungen auch Prinz Johann und sein Sohn
dort ein. Hier setzte sich Prinz Albert am 8. Oktober zum
ersten Male an die Spitze seines Regiments und führte es
dem Vater in Parade vor.
Am 10. Oktober des folgenden Jahres exerzierte er zum
ersten Male mit den Kadetten auf dem großen Saale des
Kadettenhauses und machte dann am 4. November den Feld-
marsch nach dem Heller mit, wo auch, wie bei voran-
gegangenen UÜbungen, Prinz Johann und in diesem Falle
auch die Mutter des Prinzen Zuschauer waren. Das Exer-
zieren leiteten die Oberleutnants von Löben und von Rotten-
burg, bisweilen kümmerte sich auch der Kommandant der
Militärbildungsanstalt, Generalleutnant von Schreibershofen
um diese praktischen Studien des Prinzen, der auch an dem
Geschützexerzieren der Kadetten beim Pontonschuppen am Aus-
gange der Wiesenthorstraße teilnahm. Rittmeister von Prenzel,
der Adjutant des Prinzen Johann, gab dem Prinzen Reit-
unterricht; in der theoretischen Seite des Kriegswesens unter-
wies ihn der Major Homilius von der Artillerie.
In den wirklichen aktiven Truppendienst trat Prinz
Albert im Jahre 1843 ein, indem er als allerdings noch
nicht patentierter Leutnant während des Sommers an den
Exerzierübungen des Leibregiments sich beteiligte. Er be-
gleitete das Regiment auch zu den Herbstübungen die es,
zur Brigade mit dem Regiment Albert vereint, in den
Dörfern westlich von Bautzen abhielt. In der letzten
Septemberwoche rückte dann die Brigade über Kamenz
und Königsbrück zu UÜbungen gegen die andere Häfte der
Armee vor, die sich von der Elbe gegen Radeburg be-