Full text: König Albert von Sachsen. Ein Lebensbild.

— 41 — 
dieses seines ersten Feldzuges, der — ein glückliches Omen 
für die Zukunft — einer nationalen deutschen Sache gedient 
hatte, von Veile nach herzlichem Abschied von den Kameraden 
ab, blieb am 16. und 17. in Hamburg, war dann vom 18. 
an Gast des Königs von Preußen, dem er seinen Dank für 
den Orden pour le mérite abzustatten hatte, und fuhr endlich 
nach Dresden und dem nach Pillnitz verlegten königlichen 
Hoflager. Man kann sich den herzlichen Empfang denken, 
der ihm an dieser Stätte des Friedens und Familienglücks 
zuteil wurde. — Als Abschluß dieses Abschnittes mag noch 
der Brief mitgeteilt sein, den General von Prittwitz am 
16. August 1849 aus Schleswig an den Prinzen Johann 
schrieb: „Prinz Albert besitzt die Gabe, nicht allein die Ver- 
ehrung und treue Anhänglichkeit einzelner Personen, sondern 
auch die Herzen aller derer zu gewinnen, welche nur irgend 
des Vorzugs teilhaftig werden, in Berührung mit Seiner 
Königlichen Hoheit zu kommen. Diese Gabe, verbunden mit 
Verachtung der Kriegsgefahren, Bewahrung des kalten Blutes 
in den ernstesten Tagen und dem Geschick, Offizieren und 
Soldaten gegenüber stets die richtige That oder das passende 
Wort zu finden, hat den Prinzen schnell auf einen Punkt 
gestellt, der eine Leitung entbehrlich machte, und ebenso schnell 
alle Stimmen zu dem Ausdrucke ehrfurchtsvollster und innigster 
Hochachtung vereinigte. Unter so günstigen Umständen hat 
meine Aufgabe nur darin bestehen können, mich dem all- 
gemeinen Urteile anzuschließen, und, wenn ich es auszusprechen 
wagen darf, wachsam auf mich selbst zu sein, um dem Prinzen 
nicht alle Empfindungen gar zu offen darzulegen, welche 
mein Herz erfüllten.“ — Late signa feres Saxoniae tuae! 
Bei seiner Anwesenheit in Berlin wurde dem Prinzen 
Albert das Alexander-Regiment vorgestellt, dem er seine 
Anerkennung und seinen Dank für die in den Maitagen zu 
Dresden bewiesene Tüchtigkeit aussprach. Es hatte zusammen 
mit den sächsischen zurückgebliebenen Truppen harte Arbeit 
gehabt; aber endlich hatte doch in dem vom 5.—9. Mai 
währenden Straßenkampfe die Ordnung den Sieg davon- 
getragen. Es war ein inneres und ein äußeres Glück, daß 
Prinz Albert und die mit ihm dienenden sächsischen Truppen 
diese häßlichen Tage nicht mit zu erleben brauchten und mit
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.