Full text: König Albert von Sachsen. Ein Lebensbild.

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Mute entgegenträte.“ Diesen Worten folgte ein lang- 
anhaltendes Beifallsrufen; nicht umsonst hatte der König an 
den wackeren Mut seiner Sachsen appelliert. Die Kammern 
votierten ohne Schwierigkeiten die geforderten Gelder. Am 
14. Juni ward der Landtag geschlossen. 
Am 15. Juni übergab der preußische Gesandte zu 
Dresden der sächsischen Regierung das Ultimatum, ob Sachsen 
unter Annahme der am 10. Juni mitgeteilten Anderung der 
Bundesverfassung seine Truppen auf den Friedensfuß zurück- 
führen, oder im gegenteiligen Falle sich im Kriege mit Preußen 
betrachten wolle; die nämlichen Forderungen ergingen am 
selben Tage an Hannover und Kurhessen und erfuhren auch 
da umgehend abschlägigen Bescheid, worauf die Kriegs- 
erklärungen übergeben wurden; am folgenden Tage überschritten 
schon die Preußen die sächsische Grenze. Die sächsischen 
Truppen standen um Dresden versammelt. Man hatte den 
Entschluß gefaßt, das Land und das Heer nicht einem nutz- 
losen Kampfe preiszugeben, da vor der Hand auf wesentliche 
österreichische Unterstützung doch nicht zu rechnen war, und 
da außerdem der österreichische Höchstkommandierende Feld- 
zeugmeister Ritter von Benedek dem sächsischen Kronprinzen 
schon am 10. Juni hatte wissen lassen, daß er Wert auf 
möglichst schnelle Vereinigung mit der sächsischen Armee lege. 
In den Morgenstunden des 18. August überschritt die säch- 
sische Armee die böhmische Grenze auf den drei Straßen, 
die von Dippoldiswalde-Altenberg, Pirna-Berggießhübel und 
Dohna-Lauenstein nach Böhmen führten. In Hellendorf ließ 
König Johann die Truppen an sich vorüberziehen und 
folgte dann zu Pferde seiner Armee; in dem Augenblicke, 
da er die Grenze überschreiten mußte, machte er inmitten 
seiner Offiziere einen kurzen Halt. „Nun denn, in Gottes 
Namen!“ kam es, sicher nicht aus leichtem Herzen, von 
seinen Lippen, als er den Boden seines Landes hinter sich ließ. 
Es war übrigens bezeichnend, daß für den weiteren Trans- 
port der sächsischen Truppen auf der Eisenbahn österreichischer- 
seits keine Vorkehrungen getroffen worden waren. — Die 
Damen der königlichen Familie, nämlich die regierende Kö- 
nigin Amalie, Kronprinzessin Carola, die Prinzessin Georg 
mit ihren beiden Kindern, der am 19. März 1863 geborenen
	        
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