Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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aus diesem Hause diente Kaiser Otto I. als Kaoplan. Dessen Bruder 
Wilhelm, der alle drei Ottonen als regierender Graf in Südthüringen, 
im Eichsfeld und im Helmgau überlebte, war nur nach dem Tode 
Ottos II. von der überlieferten Politik seines Hauses abgewichen, indem 
er es mit Heinrich dem Zänker von Baiern hielt. Da jedoch die 
sächsischen Fürsten treu zu Otto III. hielten, so stand Wilhelm ver- 
einzelt da und wurde sogar durch die Belagerung seiner Stadt Weimar 
zur Unterwerfung gezwungen. An dieser Belagerung hat sehr wahr- 
scheinlich auch Ekkihard teilgnnommen. Wenigstens datiert aus dieser 
Zeit der erbitterte Gegensatz zwischen ihm und dem Weimarischen Hause, 
der auch jetzt dazu beitrug, die Weimarischen in das gegnerische Lager 
zu drängen und sie sowohl in Frohse, als auf einem neuen Tage zu 
Werla im Sächsischen gegen Ekkihards Wahl agitieren zu lassen. Die in 
Werla versammelten Fürsten erklärten sich nun thatsächlich mit großer 
Majorität für Heinrichs von Baiern Ansprüche, der ja außerdem mit 
dem Königshause der Ludolfinger aufs engste verwandt war. Ekkihard 
nahm an der Versammlung nicht teil, obwohl er in Werla war. Er 
brannte vor Grimm über ihre Entscheidung, und als am Abend die 
beiden Schwestern Ottos III., Sophie und Mdelheid, die auch ihr bestes 
gethan hatten, um Heinrich zur Krone zu verhelfen, den versammelten 
Fürsten ein Gastmohl gaben, da verlieh Ekkihard seinem Unmute 
so lebhaft Ausdruck, daß er die fürstlichen Frauen tief beleidigte. 
Noch mehr erbitterte sein Betragen die sächsischen Großen. Da hier 
seine Sache offenbar verloren war, so suchte er sich mit dem dritten 
Bewerber um die Krone, mit dem Herzog Hermann von Schwaben, 
zu verständigen. Aber auf seiner Reise zur Zusammenkunft erfuhr er 
in Paderborn, daß diese unthunlich sei, und begab sich auf den Heim- 
weg. Bei dem Grafen Siegfried von Nordheim abgetreten, hörte er 
durch heimlich zugeraunte Botschaft von dessen Gattin Ethelred, daß 
ihre eigenen Söhne Siegfried und Benno und deren Stiefbruder ihm 
nach dem Leben trachteten. Der alte Recke fand darin wenig Grund 
zur Furcht. Aber immerhin ließ er am folgenden Tage, dem 30. April 
1002, bei der Weiterreise so viel Vorsicht walten, daß die Mord- 
gesellen ihn ungehindert ziehen lassen mußten. Am Abend des Tages 
gelangte er nach dem Harzkloster Pöhlde, wo er sich gesichert glaubte 
und ohne Sorgen mit seinen Begleitern sich zur Ruhe legte. Aber
	        
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