Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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wie ein Sohn mit äußerster Nachsicht behandelt worden sei, nun aber 
jedes Gesetz, seine Eide und alle Verwandtschaftspflicht verletzt habe, 
mit dem Verluste seiner Eigengüter und seiner Lehen zu bestrafen und 
überdies mit der Acht zu belegen sei. Auch die entflohenen Bischöfe 
Hartwig, Burchard und Benno wurden durch Entziehung ihrer Bis- 
tümer gestraft. Die engen Beziehungen Heinrichs zu Wratislav von 
Böhmen erklären es, daß ein Verwandter des letzteren auf den Stuhl 
von Meißen gesetzt wurde. Nur waren diese Besitzveränderungen nicht 
von langer Dauer, da Heinrich jetzt auch in Süddeutschland mit ab- 
trünnigen Leuten zu kämpfen hatte. Welf, der aufständische Herzog 
von Bayern, dessen ummündiger Sohn Welf bald darnach die alternde 
Mathilde von Tuscien heiratete, nur um die deutsche Opposition in 
engste Fühlung mit der italienischen zu bringen, reichte dem entsetzten 
meißnischen Markgrafen und den wieder aus der Verbanmung eigen- 
mächtig zurückgekehrten Bischöfen die Hand zum Bunde, und durch die 
Verbündeten erlitt Kaiser Heinrich am 11. August 1086 eine empfind- 
liche Niederlage zu Bleichfeld bei Würzburg, die, wenn auch nur 
vorübergehend, Würzburg in Ekberts Gewalt brachte; er hatte sich in 
der Schlacht durch ungestüme Tapferkeit ausgezeichnet. Bald darnach 
schlug er die zur Unterstützung des Königs in Meißen eingedrungenen 
Böhmen, deren Herzog der Kaiser wegen seiner bisher bewiesenen 
großen Zuverlässigkeit als Belohnung die Königskrone zugestanden 
hatte. Aber Kaiser Heinrich ermöglichte neue Rüstungen; auch die 
Böhmen erschienen auf dem Plan und es gelang ihnen, Meißen zu 
besetzen. Da sah mit einem Male Ekbert seine ganze Stellung aufs 
Spiel gesetzt; er zog es vor, sich zu unterwerfen. Seine bindenden 
und reumütigen Versicherungen zusamt mit der Abschätzung seiner 
eigenen gefährlichen Lage veranlaßten Heinrich, sein Heer zu entlassen 
und zu Hersfeld gegen Ableistung eines unbedingten Treuversprechens 
Ekbert wieder in die Mark Meißen und den Besitz seiner Allodial- 
güter zu setzen. Während dieser Verhandlungen hatten Erzbischof 
Hartwig von Magdeburg und Bischof Burchard von Halberstadt nicht 
zu weit von Hersfeld auf deren Ausgang gewartet. Ihre Existenz war 
endgültig vernichtet, wenn Ekbert an seinen eidlich gegebenen Ver- 
sicherungen festhielt. Ihrer schlimmen Überredungskunst gelang es, 
indem sie dem Ehrgeizigen die Königskrone in Aussicht stellten, Ekbert
	        
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