Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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dem Gau Nisani, der sich beiderseitig der Elbe bis unterhalb Dresdens 
erstreckte. 
Ekberts Sieg bei seiner Burg Gleichen hatte ihm keine Früchte 
getragen. Er drang dann wieder in Sachsen vor, das sich ihm jetzt 
wesentlich abgeneigt zeigte. Bischof Udo von Hildesheim fühlte seine 
harte Faust. Er mußte Geiseln stellen für Übergabe der Stadt; er 
gab sie, weil er wußte, daß Kaiser Heinrich vielleicht doch nicht recht- 
zeitig zum Entsatze herankommen würde; dies Zeitalter bestand nun 
einmal kraft päpstlichen Lugs und Trugs aus Falschheit und Bosheit, 
so kam es auch dem Bischof nicht darauf an, Übergabe und Unter- 
werfung zu versprechen, um dies Versprechen nicht zu halten, sobald 
der Kaiser nun wirklich zum Entsatze heranzog. Dafür ließ Ekbert 
dem einen der Bürgen das Haupt abschlagen, zog aber dann von 
Hildesheim ab. Sein Versuch, die Mark Meißen Heinrich abzuge- 
winnen, schlug ebenfalls fehl; er sah sich heimatlos und besitzlos, allen 
ein Feind, da er niemand ein treuer Freund gewesen war. Aus 
Meißen vertrieben, wandte er sich mit einem treu gebliebenen Heer- 
haufen wieder gegen Hildesheim. Auf diesem Zuge gelangte er am 
3. Juli 1090 im Selkethale im Harze an eine einsame Mühle, wo er 
zu rasten beschloß, während die Seinigen weiter zogen. Der Miller, 
der auf solchen Besuch nicht vorbereitet war, eilte nach einem benach- 
barten Orte, um von da das Nötige herbeizuschaffen. Auf dem Wege 
traf er auf eine Schar Ritter, die ihn fragten, wohin er so eilig wolle. 
Er erzählte ihnen, daß der Markgraf Ekbert bei ihm eingekehrt sei, 
während sein Troß weiter geritten sei. Kaum hatten die Reiter die 
Kunde vernommen — es waren Anhänger des Kaisers —, als sie 
nach der Mühle sprengten und nach erbittertem Widerstande Ekbert 
erlegten; von drei Schwerthieben ward ihm der Schädel zertrümmert. 
Von da an herrschte Ruhe im Sachsenlande. Heinrich der Fette, der 
Sohn Ottos von Nordheim und Gemahl von Ekberts Schwester 
Gertrud, erbte Ekberts Allodien in Braunschweig. Seine Lehen in 
Thüringen fielen an Ulrich von Orlamünde, einen Brudersenkel der 
Markgrafen Wilhelm und Otto von Meißen aus dem weimarschen 
Hause. Mit Ekbert war das Geschlecht Ludolfs von Braunschweig im 
Mannesstamme erloschen. Seine Schwester Gertrud aber heiratete nach 
dem Tode Heinrichs des Fetten (1101), der ihr zweiter Gemahl ge-
	        
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