Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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gegen Halberstadt, verwüstete es und seine Umgebung und eroberte 
des Bischofs festes Schloß Hornburg. Dann ging er nach dem 
Westen des Reiches und überließ die Fortsetzung des Kampfes dem 
erprobten Grafen Hoyer von Mansfeld. Die Gegner waren unter 
sich, wie es scheint, durch den schnellen Angriff des Kaisers überrascht, 
noch nicht zur Vereinbarung eines gemeinsamen Planes gekommen. 
Darum hatten am 21. Februar 1113 zu Warnstädt, einem kleinen 
Orte unweit Quedlinburgs, der Pfalzgraf Siegfried, der Graf Ludwig 
umd der ältere Wiprecht eine Zusammenkunft. Hoyer von Mans- 
feld hatte davon erfahren; mit 300 Reitern gelang es ihm, die 
Versammelten, die nur ein geringes Gefolge mit sich hatten, in dem 
genannten Orte zu überfallen. Siegfried und Ludwig entkamen nach 
tapferem Widerstande, jener jedoch so schwer verwundet, daß er in der 
dritten Woche darnach starb. Wiprecht aber, gleichfalls verwundet, 
wurde gefangen genommen. Auch Ludwig geriet noch in die Gewalt 
des herbeigeeilten Kaisers und erlangte seine Freiheit nur durch Aus- 
lieferung der Wartburg wieder. Wiprecht aber, der zunächst auf der 
früher ihm selbst gehörigen Burg zu Leisnig gefangen gehalten worden 
war, verurteilte das Fürstengericht zum Tode. Seine Söhne retteten 
ihn, indem sie dem Kaiser den Rest der väterlichen Herrschaft Groitzsch 
abtraten. Dann wurde er nach der Burg Trifels in der Rheinpfalz 
abgeführt und dort noch drei Jahre in Haft gehalten. Den beiden 
ummündigen Söhnen, die der aufständische Pfalzgraf Siegfried hinter- 
lassen hatte, entzog der Kaiser, ohne sich an das Recht zu kehren, die 
Güter des Vaters, auch die weimarer Allodien, und vergabte sie an 
seine Anhänger. Damals erhielt der gleichnamige Vater des früher 
erwähnten Grafen Hermanns II. von Winzenburg seine Stellung in 
Thüringen. Als dann der Kaiser zu Mainz ein großes Fest beging zur 
Feier seiner Vermählung mit der jugendlichen Königstochter Mathilde von 
England, erschien auch am 7. Januar 1114 Herzog Lothar von Sachsen 
und erbat und erhielt Verzeihung für seine Teilnahme an der Ver- 
schwörung. Es machte aber einen bösen Eindruck auf alle, als Heinrich 
den Grafen Ludwig von Thüringen, der im Vertrauen auf die versöhnliche 
Stimmung des Kaisers ebenfalls nach Mainz gekommen war, ohne jede 
Veranlassung, nur aus despotischem Mißtrauen, plötzlich wieder in 
Haft nehmen ließ, aus der er erst 1116 wieder freikam.
	        
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