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lassung des Vaters gestorben war,
so hatten die Kaiserlichen Groitzsch
wieder besetzen können. Der Kaiser
gab es jetzt wieder an Wiprecht den
Alteren; er hatte nichts dawider, daß
er den Söhnen Hoyers von Mans-
feld, Hoyer und Ulrich, Leisnig wie-
der entriß, ja, er stellte ihm die Wie-
dererwerbung der Gaue Budissin und
Nisani in sichere Aussicht, ohne da-
durch freilich den mißtrauischen und
verbitterten Alten zu gewinnen. Denn
diesem brachte auch das Verbleiben
bei seiner bisherigen Partei Vorteile:
ihm wurde von dem Erzbischof Adal-
goz im Jahre 1118 die Burggraf-
schaft von Magdeburg übertragen, mit
der große Einkünfte verbunden waren,
und überdies war die Stellung des
Herzogs Lothar von Sachsen noch
mächtiger geworden, da mit dem Heim-
gange der Markgräfin Gertrud von
Meißen, seiner Schwiegermutter, im
Jahre 1117 deren braunschweigische
Allodien an ihn gefallen waren.
Was deren noch unmündigen Sohn
Heinrich II. von Eilenburg anlangt,
so ließ ihn der Kaiser vorläufig
im ungestörten Besitze von Meißen
und der Lausitz, um sich nicht un-
nötig hier noch einen Gegner zu
schaffen, besonders da selbst die alten
Anhänger nicht mehr fest zu ihm
standen. Denn während seiner Ab-
wesenheit in Italien hatte es Adalbert
von Mainz durch seine Hetzereien
Gleprecht von Groihsch.
Nach seinem Grabmal in der St.
Lorenzkirche zu Pegau.
Bemalte Skulptur des 13. Jahrhun-
derts, daher auch die Tracht dem
13. Jahthundert angehört. Der
Mantel ist rot; die umgeschlagenen
Kragenecken, weiche an den Mänteln
beider Geschlechter Sescheew sind
hier von Pelz. Der Rock ist hell-
blau. Die Verzierung "— der Brust
ist N“v Sichat mit Edelsteinen
Beschlagornamenten verstärkt und mit
bunten Steinen besetzt. Dies Grab-
mal ist das älteste vorhandene Kunst-
denkmal Sachsens.