Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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von der Hausfrau bereitet wurde. Später nannte man das geringere 
Bier Konvent, d. h. das von dem Konvent, der Mehrzahl der Kloster- 
brüder getrunkene gemeine Klosterbier, daher noch heute in vielen 
Gegenden Dünnbier als Kovent bezeichnet wird; das stärkere und 
bessere Bier dagegen benennt eine Urkunde des 15. Jahrhunderts als 
Patresbier. — Auch Meth wurde noch viel bereitet; der Wachsver- 
brauch der Klöster und Kirchen, die Verwendung des Honigs zu häus- 
lichen Zwecken, förderte allenthalben die Bienenzucht. Wein jedoch 
blieb noch immer das Getränk der Vornehmen und für den Gebrauch 
in der Kirche reserviert. Doch war Weinbau, wie sich aus den urkundlich 
festgemachten Schenkungen dieses Zeitalters zweifellos erweisen läßt, 
schon vorhanden in der Gegend von Lützen und Pegau, bei Wurzen, 
bei Naumburg, Bitterfeld, Zeitz, im Burgwart Wettin. Merkwürdiger- 
weise wird für Meißen erst 1161 urkundlich von einem Weinberge 
gesprochen, jedoch in einem Zusammenhange, daß dieser Weinberg einen 
sicheren und reichen Ertrag gegeben haben, also schon längere Zeit 
angelegt gewesen sein muß. Es wäre auch wunderbar, wenn man bei 
Pegau und Bitterfeld Weinbau getrieben, das eigentlich für solchen 
geschaffene Gelände der Meißener Gegend aber nicht benutzt hätte. 
Da im allgemeinen Mangel an Raum nicht vorhanden war, so 
konnte viel davon für Wiesen vorbehalten bleiben, auf denen man das 
Vieh weiden ließ, namentlich Pferde und Rinder. Lettere scheint 
man jedoch nur als Zugtiere und zur Gewinnung von Milch, Käse 
und Butter verwandt zu haben, weniger als Schlachtvieh, so daß von 
eigentlicher Rindviehzucht in größerem Umfange nicht die Rede sein 
kann. Dagegen nahm das Schwein wegen seiner vielseitigen 
Verwendbarkeit und leichteren Ernährung — denn man trieb die 
Herden einfach in die Wälder — eine große Wichtigkeit in Anspruch; 
es fehlt in keinem Verzeichnis der Klosterabgaben. Ebenso wurde 
Schaf= und Hühnerzucht, erstere namentlich der Wolle und des 
Fleisches wegen, letztere wegen der Eier, aufs lebhafteste betrieben. 
Gänse, Enten, Tauben dagegen werden sehr selten erwähnt. — Obst- 
und Gemüsebau hat sich kaum in nennenswertem Umfange gefunden; 
dem ersteren war das noch rauhere Klima hinderlich; Gemüse aber 
begnügte sich jeder bei dem Mangel an Absatz gerade nur so viel zu 
bauen, als er notwendig hatte.
	        
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