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worden; seinen Sarkophag sicht man jetzt noch in der Krypta des
dortigen Domes.
Als Konrad III. die Augen schloß, tobte der von ihm angeregte
Kampf im Sachsenlande. Doch scheint sich Konrad von Wettin nicht
daran beteiligt zu haben, sondern dem mächtigeren Nachbar im Norden,
Albrecht dem Bären, der sich seit 1150 Markgraf von Brandenburg
nannte, die Führung in dieser Angelegenheit überlassen zu haben. Zu
dieser Zeit fand auch Hermann II. von Winzenburg sein Ende; in der
Nacht des 29. Januar 1152 brachen Ministerialen der Hildesheimer
Kirche in die Winzenburg ein und töteten ihn samt seiner Gemahlin
Luitgard von Stade. Über sein Erbe gerieten Albrecht der Bär und
Heinrich der Löwe aneinander, da jener keine Rechtsnachfolger hinter-
lassen hatte.
Konrad von Wettin blieb jedoch diesen Kämpsen fern. Er hielt
sich zum neuen Kaiser, Friedrich dem Rotbart, auf dessen Reichs-
tage zu Würzburg er sich Mitte Oktober 1152 einstellte. Übrigens
begann er das Herannahen des Alters zu fühlen, obwohl er erst ein
ausgehender Fünsziger war. Da fiel es ihm, wie der Chronist des
Petersberger Klosters schreibt, schwer aufs Herz, daß er in den Unter-
gang der sündigen Welt, den man damals aller Augenblicke einmal
als bevorstehend weissagte, leichtlich hineingezogen werden könne, wenn
er dieser fündigen Welt noch länger anhinge; er selbst giebt in der
über seinen Rücktritt handelnden Urkunde an, daß er den Zorn des
höchsten Richters wegen seiner unzähligen Vergehen von seiner Jugend
her zu versöhnen habe. Im November 1156 versammelte er zu
Meißen seine Söhne und Vasallen und verfügte hier — merkwürdiger-
weise ohne auch nur im mindesten die Lehnsoberhoheit des Kaisers zu
berücksichtigen, so weit also hatte man gelernt, auch Lehnsbesitz für erb-
lich anzusehen — als Erblasser über seine Länder, indem er sie an seine
fünf Söhne verteilte. Otto, der älteste, erhielt die Mark Meißen
Dietrich die Niederlausitz und Eilenburg, Dedo, dem die 1143 ver-
storbene Tante Bertha, die Tochter Wiprechts von Groitzsch und Ge-
mahlin des gleichnamigen Oheims Dedo, die Stammburg ihres Ge-
schlechtes als letzte Uberlebende vermacht hatte, bekam die nahegelegene
Grasschaft Rochlitz und die Vogtei über das Hochstift Naumburg.
Heinrich endlich Wettin und Friedrich Brehna. Dagegen fiel das