Reiter-Siegel Ottos des Reichen.
Urkunde von 1185 Juni 6.
Umschrift: T OTO Dl. CRA#- NARCHIO MISINENSIS
Siegel Hedwigs, der Gemahlin Ottos, als Witwe.
Urkunde von 1197 Jan. 5.
Umschrift: + 810 HEDEVVIGIS- CVONDAM MISSINENS-MARCHIONISSE.
Bei Otto dem Reichen sieht man die Ansänge des ältesten Wettiner Haus-
wappens. Es sind senkrechte Psähle, deren Zahl um diese Zeit schwankt. Ottes
Schild zeigt vier, Dietrichs des Bedrängten acht und neun (nachher „Landsberger
Pfähle“ genannt).
Der Markgraf ist mit dem Ringhaubert gerüstet, das Schwert an der Linken,
den Schild an der Schulter. Der normannische Helm über der Kapuze ist kegel-
förmig, mit etwas nach vorn gekrümmter Spltze; er hat ein Naseneisen und einen
fliegenden Nackenschutz, eine auf Siegeln jener Zeit nicht sehr häufige Erscheinung.
Markgräfin Hedwig ist in sitzender Stellung auf einem mit einem Kissen be-
legten Thron dargestellt. Sie ist in einen reich gemusterten Mantel mit Pelzver-
brämung gehüllt.
Hedwig, der schon genannten Tochter Albrechts des Bären, hatte er
zwei Söhne, Albrecht und Dietrich, außerdem zwei Töchter, Sophia
und Adela. Nach der ursprünglichen, auch testamentarisch festgelegten
Absicht Ottos sollte Albrecht die Mark, Dietrich, der jüngere Bruder,
aber Weißenfels und die neuen Erwerbungen nebst einer Abfindungs-
Sturmhoefel, Geschichte der sächsischen Lande. 17